Die Fairtrade-Produzenten

Hinter jedem Produkt stehen Menschen

Auf der Weltkarte sehen Sie eine Auswahl der Fairtrade-Produzenten, deren Produkte und Rohstoffe in der Schweiz verkauft werden*. Mit den Filtern können Sie bequem nach Produkten und/oder Ländern suchen.

Die Kakao-Kooperativen-Union Conacado in der Dominikanischen Republik

Die Dominikanische Republik ist nach Haiti die zweitärmste Karibikinsel. Neben Zucker, Kaffee und Tabak stellt Kakao eines der Hauptexportgüter dar. Die Dachorganisation mehrerer Kooperativen - CONACADO - zählt zu den drei exportstärksten Kakaoproduzenten in der Dominikanischen Republik, die Mitglieder produzieren jährlich etwa 25 Prozent des gesamten Kakaos auf der Insel.

Ort/Land
Santo Domingo, Dominikanische Republik DO

FLO-ID
1473

Organisationsform
Kooperative

Fläche
41'131.9 ha

Produktion
13'959.3 t

Gründung
1988

Zertifizierung
1995

Bäuerinnen / Bauern
9


 

Aus Fairtrade-Prämie realisierte Projekte

Infrastruktur


  • Kauf von Trocknungsanlagen
  • Unterhalt von lokalen Strassen und Brücken.
  • Bau von Trinkwasserbrunnen.

Bildung


  • Unterstützung der Schule mit Schulbüchern und Schuluniformen.
  • Mit Hilfe der Prämiengelder wurden auch neue Schulhäuser gebaut, alte Schulhäuser renoviert und ein Gemeinschaftszentrum mit Bibliothek errichtet.

Gesundheit


  • Mit dem Prämiengeld konnte in einem ländlichen Gebiet eine neue Klinik erstellt werden.

Finanzierung


  • Die Kooperative vergibt zinslose Darlehen an Ihre Mitglieder.

 

Das Hauptengagement von CONACADO - Confederacion Nacional de Cacaocultores Dominicanos - liegt neben der Vermarktung des Kakaos vor allem in der technischen Beratung ihrer Mitglieder. Zudem werden Schulungen angeboten, deren Ziel die Steigerung der Produktion ist, wie etwa Schulungen in den Bereichen Biolandbau, Qualitätssicherung und der Weiterverarbeitung des Rohkakaos. Neun Produzentenorganisationen sind Mitglied der Dachorganisation CONACADO. Diese sind wiederum in kleineren Produzentengruppen organisiert. Insgesamt hat CONACADO etwa 10.000 Einzelmitglieder.

Auf die Einbindung aller Produzentengruppen wird innerhalb der Organisation großen Wert gelegt: Zur Generalversammlung sind Delegierte aller Basisorganisationen geladen, sie wählen den Vorstand. Auf der Ebene der Produzentenorganisationen zweiten Grades finden monatlich Treffen statt, an denen alle Mitgliedsorganisationen mit zwei Vertretern oder Vertreterinnen teilnehmen können.

 

Biologischer Anbau seit vielen Jahren

Viele der Produzenten und Produzentinnen sind durch die Agrarreform in den 1970er-Jahren zu einem Stück Land gekommen, das allerdings zu klein ist, um davon einigermaßen leben zu können. 90 Prozent der Mitglieder besitzen weniger als drei Hektar Land, sie sind gezwungen, sich zusätzlich als Tagelöhner oder Tagelöhnerinnen zu verdienen. Aus demselben Grund konnten bereits 80 Prozent der Kakaoproduktion ohne größere Probleme als organisch-biologisch zertifiziert werden. Die Kleinbauern und Kleinbäuerinnen waren nämlich auch in der Vergangenheit nicht in der Lage, chemische Mittel auf ihren Feldern anzuwenden.

Aus Zeit- und Ressourcenmangel waren die Felder zum Teil aber auch stark vernachlässigt. Heute bemüht sich CONACADO darum, ihre Mitglieder in den Methoden des Biolandbaus zu schulen. Durch die besseren Preise für Bio-Kakao ist es den Bäuerinnen und Bauern möglich, mehr Zeit und Energie in ihre Kakaopflanzen zu investieren.

 

Gemeinschaftsprojekte aus Mitteln der FAIRTRADE-Prämie

Neben den demokratischen Organisationsstrukturen und den Qualitätsverbesserungen in der Landwirtschaft, die durch die Unterstützung von CONACADO erzielt werden konnten, profitieren die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern auch von der FAIRTRADE-Prämie, die zusätzlich zum garantierten Mindestpreis bezahlt wird. Die Gelder wurden von den Teilorganisationen in verschiedenste Bereiche investiert: So wurden zum Beispiel Hausrenovierungen sowie der Bau von Schulen und Schulklassen durchgeführt; außerdem wurden zinsenlose Kredite für die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern sowie Schulstipendien für deren Kinder bereitgestellt. Zudem konnten Schulungen im Kakaoanbau sowie Lagerhallen und Trocknungsplätze für den Kakao finanziert werden. Teile der FAIRTRADE-Prämie fließen außerdem in ein lokales Gesundheitszentrum, in dem sich Mitglieder kostenlos behandeln lassen können.

EZA Fairer Handel GmbH

FAIRTRADE Foundation UK

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Bäuerinnen und Bauern, Arbeiterinnen und Arbeiter auf der ganzen Welt sorgen dafür, dass wir täglich ein umfangreiches Warenangebot vorfinden. 70% der Weltbevölkerung ernährt sich von Lebensmitteln, die von 500 Millionen Kleinbäuerinnen und -bauern angebaut wurden. Landwirtschaft ist die bedeutendste Einkommens- und Beschäftigungsquelle für arme Haushalte in ländlichen Gebieten, 40% der gegenwärtigen Weltbevölkerung bestreitet aus ihr ihren Lebensunterhalt.

Das weltweite Handelssystem sorgt dafür, dass die Vorteile des Welthandels ungerecht verteilt sind und die Menschen am Anfang der Lieferkette in sogenannten Entwicklungs- und Schwellenländern mit schlechteren Ausgangsbedingungen, weniger Einfluss und prekäreren Arbeits- und Lebensverhältnissen zu kämpfen haben.

Ausserdem sind kleinbäuerliche Betriebe vom Klimawandel am härtesten betroffen. Nutzflächen der Grössenordnung von 12 Millionen Hektar pro Jahr werden wegen Wüstenbildung und Dürre unbebaubar. Bereits ein geringer Temperaturanstieg von 1°C führt zu Ernteeinbussen von 5-10% für die verbreitetsten Getreidearten. In den letzten zehn Jahren des 20. Jahrhunderts lebten 99 von 100 Menschen, die in klimabedingten Naturkatastrophen ums Leben kamen, in ärmeren Ländern.

Rechte stärken, Lebensalltag verbessern

Fairtrade ermöglicht es Produzentinnen und Produzenten aus Regionen wie Afrika, Asien und Lateinamerika, zu einer einflussreichen Kraft für Veränderungen in ihrem Umfeld zu werden und selbstbestimmt ihre Zukunft zu gestalten.

Rund 1.66 Millionen Bäuerinnen und Bauern sowie Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen aus 75 Anbauländern profitieren derzeit von ihrer Beteiligung an Fairtrade. Bäuerinnen und Bauern schliessen sich in demokratischen Organisationen zusammen, die ihre Interessen auf dem Markt besser vertreten und über gemeinsame Anschaffungen und Fortbildungen ihre Ernteerträge erhöhen. Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen erhalten durch Fairtrade die Unterstützung, ihren Rechten und Bedürfnissen über demokratische Interessenvertretungen wie Gewerkschaften eine einflussreiche Stimme zu verleihen und bessere Arbeitsbedingungen sowie eine stabilere Lohnsituation zu erreichen.

Prämie und politische Teilhabe

Sie alle profitieren von der Fairtrade-Prämie, die Projekte zur Verbesserung ihres eigenen Lebensalltags  und des Alltags ihrer Familien und ihrer Umgebung finanziert: Bildung, Gesundheitsversorgung, Verbesserungen der Wohnsituation und Massnahmen zur Steigerung der Produktivität landwirtschaftlicher Kleinbetriebe.

Im Fairtrade-System verfügen sie als Mitglieder der Produzentennetzwerke Fairtrade Africa, Network of Asian and Pacific Producers (NAPP) und Coordinator of Fairtrade Latin America and the Caribbean (CLAC) über 50% der Stimmen in der Fairtrade-Generalversammlung.

Fairtrade-Produzenten-Karte

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