Der Weg der Fairtrade-Baumwolle

Rückverfolgbarkeit und Mengenausgleich

Fairtrade-Label für Baumwolle - physische Rückverfolgbarkeit

Das Fairtrade-Label für Baumwolle steht für fair angebaute und gehandelte Rohbaumwolle. Die Baumwolle von Textilien, die das Fairtrade-Baumwollsiegel tragen, ist zu 100% Fairtrade-zertifiziert.
Damit eine Textilie das Fairtrade-Labelfür Baumwolle tragen darf, muss die Baumwolle auf dem gesamten Produktionsweg vom Feld bis zum Regal nachverfolgt werden. Produkte mit dem Fairtrade-Gütesiegel für Baumwolle sind daher direkt rückverfolgbar.
 

Das Fairtrade-Rohstoff-Label für Baumwolle - indirekte Rückverfolgbarkeit

Der Herstellungsprozess eines Textilstücks ist ein langwieriger und hochkomplexer Prozess. Nach dem Ernten der Baumwolle folgen das Spinnen zu Garn, das Färben, die Verarbeitung oftmals verschiedener Fasern und das Nähen - häufig in unterschiedlichen Ländern. Oftmals lässt es der Produktionsprozess nicht zu, die Fairtrade-Baumwolle in allen Formen und Qualitäten getrennt zu verarbeiten, da dies einen massiven Mehraufwand mit grossen finanziellen Folgen bedeuten würde. Kleine Designer haben dasselbe Problem. Oftmals besteht auch der Wunsch, Fairtrade-Baumwolle in die Gesamtproduktion zu integrieren, aber nicht unbedingt eigene Fairtrade-Kollektionen zu entwerfen.

Das zusätzliche Fairtrade-Baumwoll-Programm reagiert auf diese Marktsituation, damit die Baumwollbauernfamilien neue Möglichkeiten erhalten, ihre Ernte zu Fairtrade-Bedingungen verkaufen zu können. Unternehmen können nun einen steigenden Anteil an Fairtrade-Baumwolle ankaufen und diese je nach Bedarf zu Garnen verarbeiten lassen. Erst wenn die zur Herstellung einer Produktlinie benötigte Baumwollmenge zu 100% zu Fairtrade-Bedingungen eingekauft wird, ist eine Information über das Fairtrade-Baumwoll-Programm auf den Verkaufsartikeln möglich. Andernfalls darf das Fairtrade-Programmlabel ausschliesslich in der Unternehmenskommunikation (zB CSR-Report, Website) verwendet werden. Auf diese Weise können Unternehmen die von ihnen verarbeitete Fairtrade-Baumwollmenge deutlich erhöhen, was bedeutet, dass mehr Bauernfamilien vom fairen Handel profitieren können.

Eine physische Rückverfolgbarkeit ist dann nicht für alle Produktionsbereiche möglich, sondern erfolgt mittels detaillierter Dokumentation. Flocert als unabhängige Zertifizierungsorganisation führt strenge Überprüfungen der Dokumente durch, um sicherzustellen, dass die äquivalente Menge an Baumwolle als Rohstoff unter Fairtrade-Bedingungen gekauft bzw. verkauft wurde und verfolgt auf diese Weise die Menge durch die gesamte Lieferkette hindurch.

Geregelt ist die Rückverfolgbarkeit im Händler-Standard.