Die Fairtrade-Produzenten

Hinter jedem Produkt stehen Menschen

Auf der Weltkarte sehen Sie eine Auswahl der Fairtrade-Produzenten, deren Produkte und Rohstoffe in der Schweiz verkauft werden*. Mit den Filtern können Sie bequem nach Produkten und/oder Ländern suchen.

Die Bananen-Kooperative Banelino in der Dominikanischen Republik

Die Bananen-Kooperative Bananos Ecologicos de la Linea Noroeste liegt in der Nähe der Stadt Mao im Norden der Dominikanischen Republik. In dieser Region des Inselstaates herrscht tropisches Klima. Durch eine hohe Luftfeuchtigkeit wachsen Bananen dort besonders gut.

Ort/Land
Mao, Valverde, Dominikanische Republik

FLO-ID
1537

Organisationsform
Plantage

Fläche
1,180 ha

Produktion
23,551 t

Gründung
1996

Zertifizierung
2000

Arbeiterinnen / Arbeiter
256


Bananen von der Kooperative Banelino.
Die Bananenkooperative Bananos Ecologicos de la Linea Noroeste, auch Banelino genannt, liegt in der Nähe der Stadt Mao im Norden der Dominikanischen Republik. Dort ist das Klima tropisch und die Luftfeuchtigkeit hoch, sodass Bananen besonders gut wachsen.

Mithilfe von Fairtrade können die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern der Bananen-Kooperative ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen verbessern. Durch die Fairtrade-Standards, die unter anderem eine Fairtrade-Prämie vorschreiben, können sich die Mitglieder von Banelino aus eigener Kraft stärken und haben die Möglichkeit Gemeinschaftsprojekte zu realisieren.

 

Fabio Rafael Payero, 37, zeigt eine junge Bananenstaude in einer Baumschule.

Fairtrade wirkt!

Zum Beispiel gibt Banelino 60 Prozent seiner Prämie für medizinische Versorgung, Bildung und weitere Sozialleistungen aus, zugunsten aller Bäuerinnen und Bauern, Angestellten und deren Familien.

Banelino's Leiter für Bio-Landwirtschaft und Biodiversität, Gustavo Gandini betreibt für junge Arbeitskräfte der Kooperative die "Banana School", ein 18-monatiges, technisches Ausbildungsprogramm.

Die Dominikanische Republik steht jedoch vor besonderen Herausforderungen:

Von den geschätzten 700.000 haitianischen Arbeitskräften in der Dominikanischen Republik haben 90 Prozent keinen legalen Status, weshalb Fairtrade seit Jahren Produzenten und die Zivilgesellschaft vor Ort darin unterstützt, bei der dominikanischen Regierung für eine langfristige Lösung einzutreten, die den besonderen Umständen haitianischer Migration in der Dominikanischen Republik angemessen ist.

Im Jahr 2010 führte FLO-CERT, das Zertifizierungsunternehmen für Fairtrade-Standards, die Regelung ein, dass das Fairtrade-Programm auf Plantagen "ausdrücklich abgestimmte und angemessene Aktivitäten auf lokaler und auf Regierungsebene beinhalten muss, um die Situation der Wanderarbeiterinnen und -arbeiter in der Dominikanischen Republik zu verbessern. Ziel ist eine langfristige Lösung für die illegale Arbeitssituation und Diskriminierung dieser Menschen".

 

Gustavo Gandini bildet junge Arbeitskr

Verbesserungen auf lokaler und Regierungsebene

Kleinbauernorganisationen tragen darüber hinaus dazu bei, die Situation haitianischer Arbeiterinnen und Arbeiter zu verbessern. Sieben Fairtrade-zertifizierte Kleinbauernorganisationen in der Dominikanischen Republik, darunter Banelino, arbeiten eng mit international anerkannten Organisationen wie der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) auf Gebieten wie Arbeiterrechten, Arbeitsschutz, dem sozialen Dialog, Gewerkschaften, Einwanderungsrecht, Kinderarbeit usw. zusammen.

Mit der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) gibt es einen Austausch über "gute landwirtschaftliche Praktiken" (Good Agroculture Practices") und mit dem UN-Bevölkerungsfonds (UNFPA) zu geschlechtlicher Gleichstellung. Mehrere dieser Organisationen sind auf die Versorgung von Wanderarbeitskräften spezialisiert, z.B. Timmy Global Health, die an der Gesundheitsversorgung für Migranten in den Bateys, den ländlichen Gemeinden der Dominikanischen Republik, arbeiten oder das Entwicklungsprogramm der UN (UNDP), das auch Bildung für Wanderarbeitskräfte beinhaltet.

Weitere Informationen über die Banelino Produzentenkooperative erfahren Sie in unserer Videodokumentation.

 

Telpho Pierre, 60, bei der Bananenernte
BANELINO-Bananenproduzent Erick Almanzar, 40, pr
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Bäuerinnen und Bauern, Arbeiterinnen und Arbeiter auf der ganzen Welt sorgen dafür, dass wir täglich ein umfangreiches Warenangebot vorfinden. 70% der Weltbevölkerung ernährt sich von Lebensmitteln, die von 500 Millionen Kleinbäuerinnen und -bauern angebaut wurden. Landwirtschaft ist die bedeutendste Einkommens- und Beschäftigungsquelle für arme Haushalte in ländlichen Gebieten, 40% der gegenwärtigen Weltbevölkerung bestreitet aus ihr ihren Lebensunterhalt.

Das weltweite Handelssystem sorgt dafür, dass die Vorteile des Welthandels ungerecht verteilt sind und die Menschen am Anfang der Lieferkette in sogenannten Entwicklungs- und Schwellenländern mit schlechteren Ausgangsbedingungen, weniger Einfluss und prekäreren Arbeits- und Lebensverhältnissen zu kämpfen haben.

Ausserdem sind kleinbäuerliche Betriebe vom Klimawandel am härtesten betroffen. Nutzflächen der Grössenordnung von 12 Millionen Hektar pro Jahr werden wegen Wüstenbildung und Dürre unbebaubar. Bereits ein geringer Temperaturanstieg von 1°C führt zu Ernteeinbussen von 5-10% für die verbreitetsten Getreidearten. In den letzten zehn Jahren des 20. Jahrhunderts lebten 99 von 100 Menschen, die in klimabedingten Naturkatastrophen ums Leben kamen, in ärmeren Ländern.

Rechte stärken, Lebensalltag verbessern

Fairtrade ermöglicht es Produzentinnen und Produzenten aus Regionen wie Afrika, Asien und Lateinamerika, zu einer einflussreichen Kraft für Veränderungen in ihrem Umfeld zu werden und selbstbestimmt ihre Zukunft zu gestalten.

Rund 1.66 Millionen Bäuerinnen und Bauern sowie Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen aus 75 Anbauländern profitieren derzeit von ihrer Beteiligung an Fairtrade. Bäuerinnen und Bauern schliessen sich in demokratischen Organisationen zusammen, die ihre Interessen auf dem Markt besser vertreten und über gemeinsame Anschaffungen und Fortbildungen ihre Ernteerträge erhöhen. Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen erhalten durch Fairtrade die Unterstützung, ihren Rechten und Bedürfnissen über demokratische Interessenvertretungen wie Gewerkschaften eine einflussreiche Stimme zu verleihen und bessere Arbeitsbedingungen sowie eine stabilere Lohnsituation zu erreichen.

Prämie und politische Teilhabe

Sie alle profitieren von der Fairtrade-Prämie, die Projekte zur Verbesserung ihres eigenen Lebensalltags  und des Alltags ihrer Familien und ihrer Umgebung finanziert: Bildung, Gesundheitsversorgung, Verbesserungen der Wohnsituation und Massnahmen zur Steigerung der Produktivität landwirtschaftlicher Kleinbetriebe.

Im Fairtrade-System verfügen sie als Mitglieder der Produzentennetzwerke Fairtrade Africa, Network of Asian and Pacific Producers (NAPP) und Coordinator of Fairtrade Latin America and the Caribbean (CLAC) über 50% der Stimmen in der Fairtrade-Generalversammlung.

Fairtrade-Produzenten-Karte

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