Fairtrade-Kaffee

Kleine Bohne, grosse Wirkung

Kaffee ist das wichtigste Agrargut im interkontinentalen Handel und nach Erdöl weltweit der zweitwichtigste Exportrohstoff. Zudem zeigt Kaffee als ehemaliges "Kolonialprodukt" die unfairen Bedingungen am Weltmarkt besonders gut auf: 80% des Kaffees wird von 25 Millionen Kleinbäuer:innenfamilien produziert, die weniger als 10 Hektaren Land besitzen. Viele leben von weniger als 2 Dollar pro Tag, oft in abgelegenen Gegenden, und sind mit vielfältigen Problemen konfrontiert.

Hier kommt Fairtrade ins Spiel und bietet ein ganzheitliches Konzept, das Kleinbäuer:innenfamilien dabei unterstützt, sich aus dieser Spirale zu befreien. Das gute am Rohstoff Kaffee ist, dass er sehr gut rückverfolgbar ist. Die einzelnen Kaffeebohnen werden in jeder Phase der Produktion von "Nicht-Fairtrade" Kaffeebohnen getrennt weiterverarbeitet und so kann das Endprodukt einer bestimmten Kaffee-Kooperative zugeordnet werden. Zusätzlich unterliegt der Waren- und Geldfluss der gesamten Lieferkette einer unabhängigen Kontrolle. 

Herausforderungen

  • Der Klimawandel stellt die Bäuer:innenfamilien vor grosse Herausforderungen. Das Auftreten bestimmter Schädlinge und Krankheiten wird durch den Temperaturanstieg begünstigt. Ebenfalls kommt es immer häufiger zu Ernteausfällen durch eine Zunahme extremer Wetterereignisse. Laut einer aktuellen Studie drohen bis zu 50% der weltweiten Kaffeeanbauflächen in den nächsten Jahrzehnten nicht mehr bewirtschaftet werden zu können. 
  • Der Weltmarktpreis für Kaffee schwankt stark: Preisentwicklung Kaffeebörse
  • Schwache Verhandlungsposition: Kleinbäuer:innenfamilien, die nicht in Kooperativen zusammengeschlossen sind, sind lokalen Händlern schutzlos ausgeliefert und verfügen über keinen Zugang zu Markt- und Preisinformation.
  • Wenige haben das Sagen in der Kaffee-Lieferkette, denn sie wird dominiert von einer kleinen Anzahl von multinationalen Handels- und Röstfirmen. Nur fünf multinationale Konzerne beherrschen 45% des Kaffeemarkts.
  • Steigende Produktions- und Haushaltskosten, nicht zuletzt ausgelöst durch die verschiedenen Krisen, machen den Kaffeebäuer:innenfamilien zu schaffen.
  • Next Generation: Für den Nachwuchs der Kaffeebäuer:innen ist der Kaffeeanbau nicht immer rentabel. Sie sehen nicht nur Pandemie und Preiskrisen, sondern auch die Herausforderungen des Klimas. Wenn wir die Zukunft des Kaffees sichern wollen, müssen wir Perspektiven schaffen. 

Warum Fairtrade einen Unterschied macht

Fairtrade ist ein ganzheitliches Konzept, das Kleinbäuer:innenfamilien und Arbeiter:innen auf Plantagen eine Alternative bietet. Der Fairtrade-Ansatz unterstützt die Bäuer:innen und Arbeiter:innen dabei, mehr Kontrolle über ihr Leben zu haben und zu entscheiden, wie sie in ihre Zukunft investieren.

Ziel von Fairtrade ist es, faire Handelsbedingungen zu fördern. Wir bringen dazu Konsument:innen und benachteiligte Kleinbäuer:innen zusammen.

Die Fairtrade-Standards  sind das Regelwerk, das Kleinbäuer:innenorganisationen, Plantagen und Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette einhalten müssen. Sie umfassen soziale, ökologische und ökonomische Mindestanforderungen, um eine nachhaltige Entwicklung der Produzent:innenorganisationen anzustreben.

  • Fairtrade-Mindestpreis, der mehr Stabilität bietet und vor plötzlichen Preiseinbrüchen schützt. Biologisch angebauter Kaffee erhält einen zusätzlichen Preisanreiz.
  • Fairtrade-Prämie - einen zusätzlichen Betrag, der auf den Verkaufspreis gezahlt wird und den die Bäuer:innen und Arbeiter:innen in Unternehmen oder Gemeinschaftsprojekte ihrer Wahl investieren. Ein bestimmter Anteil der Fairtrade-Prämie fliesst in die Verbesserung der Produktion oder der Qualität.
  • Zusammenschluss in Kooperativen, Fairtrade-Kaffeekooperativen sind demokratisch organisiert. Dies bringt viele Vorteile: höhere Verhandlungsmacht, die Möglichkeit Anschaffungen gemeinschaftlich zu tätigen, einen vereinfachten Zugang zu Finanzierung und gegenseitiges Lernen und Austausch.
  • Selbstbestimmung und Verantwortung, vom passiven Empfänger zum aktiven Gestalter: Die Kaffeekooperativen entscheiden gemeinsam, in welche sozialen, ökologischen und ökonomischen Projekte die Fairtrade-Prämie investiert werden soll.
  • Bildung und Schutz von natürlichen Ressourcen
  • Durchführung von Klimaanpassungsprojekten vor Ort mit Kleinbäuer:innenfamilien

Unser Angebot

Wir ermöglichen Ihrem Unternehmen, unter Fairtrade-Bedingungen zu handeln und dies durch das Fairtrade-Label auf den Produkten auszuloben. 

Als Ergänzung zur Zertifizierung bieten wir Fairtrade-Programme an, um gemeinsam spezifische Themen in ihrer Lieferkette anzugehen. Zusätzlich beraten wir Sie dabei, effektive Nachhaltigkeitslösungen umzusetzen.

Ihre Vorteile

  • Wirkungsvolle Nachhaltigkeitsstrategie in den Bereichen Ökonomie, Ökologie und Soziales. Es wird auf Kund:innenbedürfnisse, gesellschaftliche Entwicklungen und gesetzliche regulierungen reagiert. 
  • Aufwertung Ihres Angebots durch Rohstoffe aus nachhaltiger und fairer Produktion
  • Risiko-Minimierung durch strenge und glaubwürdige Zertifizierung mit Transparenz
  • Nutzung des Fairtrade-Labels, das ein positives Image bei Ihren Kund:innen geniesst
  • Differenzierungsmöglichkeit für Ihr Unternehmen in der Kommunikation "Woher kommt unser Kaffee und welche Wirkung wird vor Ort erzielt"
  • 30 Jahre Erfahrung zählen
  • Unterstützung der Personen vor Ort durch ein globales Netzwerk 
  • Planung und Umsetzung individueller Projekte, die über die Zertifizierung hinausgehen (alles aus einer Hand)

Sie sind an einer Zusammenarbeit interessiert?

Lassen Sie sich gerne von unserer Rohstoffexpertin beraten:

Katja Schmittner

Business Development Manager
Kaffee

+41 44 567 89 43
k.schmittner@maxhavelaar.ch

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Produktinfos Schweiz

  • Lancierung: 1992
  • Herkunft: Bolivien, Brasilien, Burundi, China, Elfenbeinküste, Kamerun, Kolumbien, Costa Rica, Dominikanische Republik, Ecuador, Äthiopien, Guatemala, Honduras, Indonesien, Indien, Kenia, Laos, Malawi, Mexiko, Nicaragua, Osttimor, Peru, Papua Neu-Guinea, Republik Kongo, Ruanda, El Salvador, Tansania, Thailand, Uganda, Vietnam, Sambia
  • Absatz Röstkaffee: 9'121 t (2021) - Absatzentwicklung
  • Marktanteil: 15% (Detailhandel geschätzt)
  • Bioanteil: 25%
  • Angebot: ganze Bohnen, gemahlen, gefriergetrocknet (Instantkaffee), koffeinfrei, Pads/Pods und Kapseln

Kaffee-Entwicklungsplan

In Ergänzung zu den Fairtrade-Standards und mit dem Ziel, die Widerstandsfähigkeit von Kaffeebäuer:innen weiter zu verbessern, hat Fairtrade Max Havelaar in Abstimmung mit den Fairtrade-Produzent:innennetzwerken ausserdem den Kaffee-Entwicklungsplan (Coffee Development Plan, CDP) ins Leben gerufen. Damit werden Projekte wie Anpassungen an den Klimawandel, Schulungen zur Verbesserung der Qualität und Produktivität sowie eine Sensibilisierung zum Thema Kinderarbeit umgesetzt.

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