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Neue HREDD-Kriterien in Fairtrade-Standards

Um Unternehmen zu unterstützen und ihnen zu helfen, sich im Kontext der wachsenden Erwartungen und Regulierungen zur Sorgfaltspflicht für Menschenrechte und Umwelt (Human Rights and Environmental Due Diligence, HREDD) zu behaupten, hat Fairtrade seine Standards für Händler und Plantagen mit Angestellten aktualisiert und HREDD-Kriterien aufgenommen.

Die Fairtrade-Standards für Händler und Plantagen mit Angestellten werden mit HREDD-Kriterien ergänzt.

Die Aktualisierungen der Standards, die den Organisationen die Möglichkeit bieten, sich an die HREDD-Vorschriften anzupassen, verlangen von zertifizierten Unternehmen, die Einführung und Umsetzung eines vollständigen HREDD-Prozesses. Die Aktualisierungen werden in mehreren Phasen umgesetzt. 

Der «Fairtrade Trader Standard» (Fairtrade-Händlerstandard) gilt für alle Unternehmen, die Fairtrade-Produkte kaufen und verkaufen und/oder mit dem Fairtrade-Preis und der Fairtrade-Prämie handeln. Der «Fairtrade Hired Labour Standard» (Standard für Plantagen mit Angestellten) gilt für Organisationen, die Arbeiter:innen beschäftigen, um Fairtrade-zertifizierte Produkte zu produzieren.

Zu den HREDD-Kriterien gehört die Verpflichtung zur Achtung der Menschenrechte und zur ökologischen Nachhaltigkeit. Darüber hinaus müssen alle Unternehmen die schwerwiegendsten Menschenrechts- und Umweltrisiken und -beeinträchtigungen im Zusammenhang mit ihrer Geschäftstätigkeit ermitteln, sie angehen und beheben und die Wirksamkeit dieser Massnahmen verfolgen.

«Die Sorgfaltspflicht ist die neue globale Norm für verantwortungsbewusstes Geschäftsgebaren, und Fairtrade ist bereit, seine Partner in der gesamten Lieferkette - von Bauernkooperativen bis hin zu Marken und Lizenznehmern - bei der Anpassung an die neuen Erwartungen und Gesetze zu unterstützen», sagte Tytti Nahi, Direktorin des Fairtrade-Kompetenzzentrums für HREDD.

Schrittweise Einführung ab 2025

Die Anforderungen werden ab Januar 2025 schrittweise eingeführt, und zertifizierte Unternehmen müssen sie bis Januar 2027 vollständig erfüllen. Die Anwendbarkeit erfolgt schrittweise, da HREDD ein Prozess ist, bei dem die ersten Schritte die Grundlage für die nächsten bilden.

Unternehmen, die nach Juli 2025 «Fairtrade Trader» oder «Hired Labour» zertifiziert werden, müssen einige der neuen Anforderungen sofort und alle innerhalb von drei Jahren nach ihrer Zertifizierung erfüllen.

Aktive Involvierung von Händlern und Produzenten bei der Ausgestaltung der Standards

Im Rahmen des inklusiven Ansatzes von Fairtrade waren die Produzent:innen und Händler Teil des Entscheidungsprozesses. Sie waren an der Planungs-, Konsultations- und Entscheidungsphase der Standardaktualisierung beteiligt und werden auch bei der Umsetzung eine wichtige Rolle spielen. Dieselben Grundsätze werden auch bei der Überarbeitung des Standards für Kleinproduzenten-Organisationen befolgt, um die HREDD-Anforderungen im Jahr 2025 aufzunehmen.

Durch die Anpassung des Fairtrade-Systems an den HREDD-Ansatz erweitert Fairtrade seine Unterstützung für Unternehmen durch Instrumente, Schulungen, Programme, Bewusstseinsbildung und Lobbyarbeit.