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Fairtrade baut Unterstützung für Produzenten weiter aus

Fairtrade International verzeichnet auch in 2015 weiteres Wachstum und stellt neue Projekte zu Klima, Textilien und Gleichberechtigung vor.

Übersetzung der Pressemitteilung „Fairtrade strengthens support for farmers and workers“ von Fairtrade International.

 

Neue Projekte zu den Themen Klima, Textilien und Gleichberechtigung gehören zu einer ganzen Reihe von Initiativen, die von Fairtrade International im letzten Jahr etabliert wurden und im aktuellen Jahresbericht 2016 vorgestellt werden. Der Report mit dem Titel „Driving Sales, Deepening Impact” („Umsatz steigern, Wirkung erhöhen“) stellt insbesondere das Engagement von Fairtrade dar, die Wirkung des fairen Handels für Bäuerinnen und Bauern sowie Arbeiterinnen  und Arbeitern zu erhöhen und ihnen einen gerechteren Anteil in globalen Wertschöpfungsketten zu ermöglichen.

Der Bericht spiegelt die Überzeugung wider, dass der Verkauf von Waren unter Fairtrade-Bedingungen der grösste Faktor zur wirtschaftlichen Verbesserung für die Bauern ist.

2015 verzeichnet ein deutliches Umsatzwachstum von Kaffee (18 Prozent), Bananen (12 Prozent) und Kakao (27 Prozent). Im vergangenen Jahr haben 1,6 Millionen Fairtrade-Bauern und Beschäftigte auf Plantagen in 75 Ländern von Fairtrade-Prämien in Gesamthöhe von ca. 138 Millionen Euro profitiert. Geld, das zusätzlich zum Verkaufspreis für die Rohstoffe gezahlt wird und das Bauern und Arbeiter eigenverantwortlich in Projekte zur Verbesserung ihrer Lebens- und Arbeitsbedingungen investieren. Doch es gibt nicht nur positive Nachrichten: Zuckerproduzenten verzeichneten ein wirtschaftlich schwieriges Jahr, vor allem als Folge der jüngsten EU-Zuckerpolitik.

"Die Bauern und Arbeiter müssen ihre Verkäufe unter Fairtrade-Bedingungen deutlich erhöhen, wenn sie der Armut entkommen wollen", sagte Marike de Peña, Vorstandsvorsitzende von Fairtrade International. "Mehr Fairtrade-Verkäufe sind der größte Treiber für Produzentenorganisationen, ihre Wirtschaftlichkeit zu steigern und die Umsätze zu sichern, die sie benötigen, um einerseits Beschäftigten auf Plantagen einen existenzsichernden Lohn zu zahlen und andererseits Bauern sowie Minenarbeitern ein existenzsicherndes Einkommen zu ermöglichen.

Absätze allein reichen aber nicht, um Ungleichheit zu verringern, die Entwicklungschancen der Menschen zu erhöhen und Ausbeutung zu beenden. Viele Probleme der Bauern und Arbeiter haben sich über Generationen – teilweise Jahrzehnte der Ausbeutung – verfestigt. Fairtrade nimmt sich dieser Herausforderungen an.

Der Jahresbericht zeigt, wie Fairtrade auf die Ansprüche und Bedürfnisse der Bauern und Arbeiter eingeht: Zu den Bereichen, in denen Fairtrade seine Arbeit weiter intensiviert gehören Klimawandel, Textil- und Baumwolllieferketten, Gleichberechtigung sowie Kinderschutz. Kinder und junge Menschen stehen im Mittelpunkt des Fairtrade Youth Inclusive Community Based Monitoring and Remediation (YICBMR) Systems gegen ausbeuterische Kinderarbeit, das bereits in elf Ländern gestartet ist. Die jüngst erneuerte Gender-Strategie hat das Ziel, sowohl Bäuerinnen und Bauern als auch Arbeitnehmern und Arbeitgebern die Möglichkeit zu geben, Gemeinschaften aufzubauen, in denen alle gleichberechtigt sind – so zum Beispiel in El Salvador, wo eine Schule für Führungstrainings und zur Stärkung der Frauenrechte in der Kaffeeproduktion eröffnet wurde.

"Fairtrade wurde aus einer Basisbewegung für Gerechtigkeit im Handel geboren", sagt Marike de Peña. "Wir haben unsere Wurzeln nicht vergessen und wir werden weiterhin gegen Praktiken und Verfahren vorgehen, die die am stärksten gefährdeten Bauern und Arbeiter gefährden. Unsere innovative Arbeit im Textilsektor und gegen den Klimawandel zeigt unseren Fokus auf die Zusammenarbeit mit und Unterstützung von anderen Organisationen."