Die Fairtrade-Produzenten

Hinter jedem Produkt stehen Menschen

Auf der Weltkarte sehen Sie eine Auswahl der Fairtrade-Produzenten, deren Produkte und Rohstoffe in der Schweiz verkauft werden*. Mit den Filtern können Sie bequem nach Produkten und/oder Ländern suchen.

Die Produzentenorganisation UNOCACE in Ecuador

Die Produzentenorganisation Unión de organizaciones campesinas cacaoteras, kurz UNOCACE, wurde im Februar 1999 gegründet. Inzwischen vereint die Organisation mehr als 800 Kleinbauernfamilien in den Provinzen Guayas, Los Rios, El Oro und Bolivar.

Weiter unten sehen Sie wie Fairtrade die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Produzenten verändert.

Ort/Land
Milagro, Ecuador EC

FLO-ID
22609

Fläche
3417 ha

Produktion
658'170 kg

Gründung
1999

Organisationsform
739

www

Auf insgesamt etwa 4.400 Hektar werden jährlich ca. 250 Tonnen Edelkakao für den Fairen Handel produziert (Stand 2014). Seit 2003 ist UNOCACE mit der Fairtrade-Zertifizierung ausgezeichnet.

Die einzelnen Mitglieder von UNOCACE profitieren von der Vereinigung durch organisatorische und wirtschaftliche Kooperation. So wird u.a. der Kakaotransport mit LKWs kollektiviert und Bildungsmaßnahmen werden gebündelt durchgeführt. Auch die Buchhaltung und Verwaltung erfolgt zentral.

 

Zielsetzung für Fairness und Fortschritt

In regelmäßigen Versammlungen werden demokratisch Entscheidungen über Finanzen und Entwicklungsstrategien getroffen, z.B. die Verwendung der Fairtrade-Prämie. Interne Kontrollen sichern die Gerechtigkeit innerhalb der Produzentenorganisation, damit alle Mitglieder gleichermaßen profitieren.

Die gemeinsame Vermarktung fördert die soziale und wirtschaftliche Entwicklung der einzelnen Mitglieder. Die Ziele der Kooperativen sind hoch: Der Anteil von zertifiziertem Kakao an der Produktion soll kontinuierlich erhöht werden. Die geschieht vor allem durch Modernisierung der Kakaoplantagen. Dabei hilft die langjährige Erfahrung der Kooperativen, die im Austausch an die anderen Kleinproduzenten und -Produzentinnen weitergegeben wird. UNOCACE verfügt über umfangreiche Erfahrungen in Handelsfragen; Marketing und Export werden durch die Mitarbeiter der Organisation durchgeführt.

 

Fairtrade wirkt

Durch Fortbildungen der Kleinbäuerinnen und -bauern konnte auch bereits der Verkauf von weiterverarbeitetem Kakao gesteigert werden. Die Exportmenge von Kakaobutter, -masse und pulver wuchs allein 2013 um 20%. Zur Durchführung dieser Maßnahmen erhält UNOCACE neben der Fairtrade-Prämie zusätzlich eine Vorfinanzierung durch die Fairtrade-Mitgliedsorganisation OIKOCREDIT.

Dank der verbesserten Wirtschaftskraft mit dem Fairtrade-Siegel können neue Kundenkreise erschlossen werden. Einige Mitgliedskooperativen produzieren ihren Kakao unter ökologischer Landwirtschaft.

 

Als gutes Beispiel vorangehen

Der Kakaosektor ist mit 9% Anteil am Bruttoinlandsprodukt sehr bedeutend in Ecuador, insgesamt leben über 100.000 Kleinbauernfamilien vom Kakaoanbau. Eine ganze Reihe von Produzentenorganisationen versuchte im Laufe der Zeit vergeblich, erfolgreich zu wirtschaften, UNOCACE konnte hingegen durch Umsichtigkeit und Nachhaltigkeit Wachstum generieren.

In diesem Sinne hat UNOCACE durch stetige Verbesserung der Produktqualität eine Identität geschaffen, die als Beispiel für andere Organisationen, Produzenten und sogar Exporteure dient und die Region beeinflusst. Deshalb haben schon weitere Kleinbauernfamilien Interesse gezeigt, UNOCACE beizutreten, um vom Mehrwert der Kooperative zu profitieren.

 

Zurück

Bäuerinnen und Bauern, Arbeiterinnen und Arbeiter auf der ganzen Welt sorgen dafür, dass wir täglich ein umfangreiches Warenangebot vorfinden. 70% der Weltbevölkerung ernährt sich von Lebensmitteln, die von 500 Millionen Kleinbäuerinnen und -bauern angebaut wurden. Landwirtschaft ist die bedeutendste Einkommens- und Beschäftigungsquelle für arme Haushalte in ländlichen Gebieten, 40% der gegenwärtigen Weltbevölkerung bestreitet aus ihr ihren Lebensunterhalt.

Das weltweite Handelssystem sorgt dafür, dass die Vorteile des Welthandels ungerecht verteilt sind und die Menschen am Anfang der Lieferkette in sogenannten Entwicklungs- und Schwellenländern mit schlechteren Ausgangsbedingungen, weniger Einfluss und prekäreren Arbeits- und Lebensverhältnissen zu kämpfen haben.

Ausserdem sind kleinbäuerliche Betriebe vom Klimawandel am härtesten betroffen. Nutzflächen der Grössenordnung von 12 Millionen Hektar pro Jahr werden wegen Wüstenbildung und Dürre unbebaubar. Bereits ein geringer Temperaturanstieg von 1°C führt zu Ernteeinbussen von 5-10% für die verbreitetsten Getreidearten. In den letzten zehn Jahren des 20. Jahrhunderts lebten 99 von 100 Menschen, die in klimabedingten Naturkatastrophen ums Leben kamen, in ärmeren Ländern.

Rechte stärken, Lebensalltag verbessern

Fairtrade ermöglicht es Produzentinnen und Produzenten aus Regionen wie Afrika, Asien und Lateinamerika, zu einer einflussreichen Kraft für Veränderungen in ihrem Umfeld zu werden und selbstbestimmt ihre Zukunft zu gestalten.

Rund 1.66 Millionen Bäuerinnen und Bauern sowie Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen aus 75 Anbauländern profitieren derzeit von ihrer Beteiligung an Fairtrade. Bäuerinnen und Bauern schliessen sich in demokratischen Organisationen zusammen, die ihre Interessen auf dem Markt besser vertreten und über gemeinsame Anschaffungen und Fortbildungen ihre Ernteerträge erhöhen. Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen erhalten durch Fairtrade die Unterstützung, ihren Rechten und Bedürfnissen über demokratische Interessenvertretungen wie Gewerkschaften eine einflussreiche Stimme zu verleihen und bessere Arbeitsbedingungen sowie eine stabilere Lohnsituation zu erreichen.

Prämie und politische Teilhabe

Sie alle profitieren von der Fairtrade-Prämie, die Projekte zur Verbesserung ihres eigenen Lebensalltags  und des Alltags ihrer Familien und ihrer Umgebung finanziert: Bildung, Gesundheitsversorgung, Verbesserungen der Wohnsituation und Massnahmen zur Steigerung der Produktivität landwirtschaftlicher Kleinbetriebe.

Im Fairtrade-System verfügen sie als Mitglieder der Produzentennetzwerke Fairtrade Africa, Network of Asian and Pacific Producers (NAPP) und Coordinator of Fairtrade Latin America and the Caribbean (CLAC) über 50% der Stimmen in der Fairtrade-Generalversammlung.

Fairtrade-Produzenten-Karte

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