Die Fairtrade-Produzenten

Hinter jedem Produkt stehen Menschen

Auf der Weltkarte sehen Sie eine Auswahl der Fairtrade-Produzenten, deren Produkte und Rohstoffe in der Schweiz verkauft werden*. Mit den Filtern können Sie bequem nach Produkten und/oder Ländern suchen.

Die Plantage Tea Promoters India Pvt. Ltd. in Indien

Die Tea Promoters India Pvt. Ltd. (TPI) ist ein Familienunternehmen aus Kolkata, dem sechs Fairtrade-zertifizierte Teegärten aus den indischen Regionen Assam, Dooars und Darjeeling angehören und das verschiedene Teesorten in die ganze Welt exportiert. Alle Tees des Unternehmens stammen ausschließlich aus biologischem Anbau und wurden entsprechend der Fairtrade-Standards angebaut.

Ort/Land
700016 Calcutta, India IN

FLO-ID
1551

Organisationsform
Plantage

Fläche
325 ha

Produktion
102 Tonnen

Zertifizierung
2000

Arbeiterinnen / Arbeiter
755


 

Aus Fairtrade-Prämie realisierte Projekte

Bildung:


Aufbau einer weiterführenden Schule für die Kinder der Arbeiterinnen und Arbeiter



Gesundheit:


Aufbau einer Plantagen-eigenen Gesundheitsversorgung


Anschaffung von Mosquitonetzen für alle Arbeiterinnen und Arbeiter zum Schutz vor Malaria



Soziales:


Errichtung mehrerer "Community Center" für gemeinsame kulturelle, soziale und sportliche Aktivitäten


Vergabe von Kleinkrediten an Arbeiterinnen und Arbeiter sowie an Kleinbauern der Region

 

Der Tea Promoters India sind sechs Teegärten aus den Regionen Assam, Dooars und Darjeeling angeschlossen, die sogenannten Tea Estates; sie heißen Salimbong, Samabeong, Seeyok, Singell, Putharjhora und Banaspathy Tea Estate. Die meisten dieser Teegärten haben eine über hundertjährige Tradition, denn sie wurden alle zwischen den 1860er und den 1880er gegründet. Lediglich die Banaspathy Tee Estate besteht erst seit 1959 und ist die kleinste der Teeplantagen, die dem Exportunternehmen angeschlossen sind. Für die Zukunft plant die Tea Promoters India, weitere Teeplantagen hinzuzugewinnen, um dort indische Teespezialitäten aus biologischem Anbau und Fairen Handel zu produzieren.

 

Mit über 900 Beschäftigten ist die Putharjhora Tea Estate der größte der Teegärten, die der Tea Promoters India angeschlossen sind. Zwischen zwei nordbengalischen Flüssen in Region Dooars gelegen wird hier von März bis November Schwarzer und Grüner Tee geerntet. Das fruchtbare Überschwemmungsland ist ideal für den Anbau hochwertiger Teesorten: Der Schwarze Tee dieser Region bildet die Grundlage für den traditionellen indischen Masala Chai, einen Gewürztee, der zusammen mit Milch getrunken wird.

Seit 2001 ist die Putharjhora Tea Estate Fairtrade-zertifiziert. Seitdem hat sich auf der Teeplantage vieles geändert. Die Teepflückerinnen und Teepflücker erhalten nun nicht nur einen Lohn, der mindestens den regionalen Durchschnittslöhnen oder den gesetzlichen Mindestlöhnen entspricht. Im Fairtrade-Prämien-Komitee, der Vertretung der Arbeiterinnen und Arbeiter und des Managements, können Sie auch mitentscheiden, wie die Fairtrade-Prämien für die Verbesserung ihrer Lebens- und Arbeitsverhältnisse eingesetzt werden sollen.

 

Mit den Geldern der Fairtrade-Prämie baute die Putharjhora Tea Estate eine weiterführende Schule für die Kinder der Arbeiterinnen und Arbeiter auf. Mehrere sogenannte "Community Center" wurden eingerichtet, die Platz bieten für gemeinsame kulturelle Aktivitäten. Weitere Gelder wurden auf den Ausbau einer Plantagen-eigenen Gesundheitsversorgung verwendet, die besonders auf das Wohlergehen von Frauen und Kindern ausgelegt ist. So erhielten beispielsweise alle Kinder der Teepflückerinnen- und -pflücker eine Schutzimpfung gegen Hepatitis B. Mosquitonetze wurden für alle Arbeiterinnen und Arbeiter zum Schutz vor Malaria angeschafft.

Auch Energiesparen ist ein wichtiges Thema bei Putharjhora: Um die natürlichen Ressourcen der Region zu schonen wurden für die Arbeiterhaushalte Dampfkochtöpfe, Solarleuchten und Gaskocher angeschafft. Zudem wurde ein Fond für Kleinkredite für die Arbeiterinnen und Arbeiter sowie die Kleinbauern der Region eingerichtet.

 

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Bäuerinnen und Bauern, Arbeiterinnen und Arbeiter auf der ganzen Welt sorgen dafür, dass wir täglich ein umfangreiches Warenangebot vorfinden. 70% der Weltbevölkerung ernährt sich von Lebensmitteln, die von 500 Millionen Kleinbäuerinnen und -bauern angebaut wurden. Landwirtschaft ist die bedeutendste Einkommens- und Beschäftigungsquelle für arme Haushalte in ländlichen Gebieten, 40% der gegenwärtigen Weltbevölkerung bestreitet aus ihr ihren Lebensunterhalt.

Das weltweite Handelssystem sorgt dafür, dass die Vorteile des Welthandels ungerecht verteilt sind und die Menschen am Anfang der Lieferkette in sogenannten Entwicklungs- und Schwellenländern mit schlechteren Ausgangsbedingungen, weniger Einfluss und prekäreren Arbeits- und Lebensverhältnissen zu kämpfen haben.

Ausserdem sind kleinbäuerliche Betriebe vom Klimawandel am härtesten betroffen. Nutzflächen der Grössenordnung von 12 Millionen Hektar pro Jahr werden wegen Wüstenbildung und Dürre unbebaubar. Bereits ein geringer Temperaturanstieg von 1°C führt zu Ernteeinbussen von 5-10% für die verbreitetsten Getreidearten. In den letzten zehn Jahren des 20. Jahrhunderts lebten 99 von 100 Menschen, die in klimabedingten Naturkatastrophen ums Leben kamen, in ärmeren Ländern.

Rechte stärken, Lebensalltag verbessern

Fairtrade ermöglicht es Produzentinnen und Produzenten aus Regionen wie Afrika, Asien und Lateinamerika, zu einer einflussreichen Kraft für Veränderungen in ihrem Umfeld zu werden und selbstbestimmt ihre Zukunft zu gestalten.

Rund 1.66 Millionen Bäuerinnen und Bauern sowie Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen aus 75 Anbauländern profitieren derzeit von ihrer Beteiligung an Fairtrade. Bäuerinnen und Bauern schliessen sich in demokratischen Organisationen zusammen, die ihre Interessen auf dem Markt besser vertreten und über gemeinsame Anschaffungen und Fortbildungen ihre Ernteerträge erhöhen. Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen erhalten durch Fairtrade die Unterstützung, ihren Rechten und Bedürfnissen über demokratische Interessenvertretungen wie Gewerkschaften eine einflussreiche Stimme zu verleihen und bessere Arbeitsbedingungen sowie eine stabilere Lohnsituation zu erreichen.

Prämie und politische Teilhabe

Sie alle profitieren von der Fairtrade-Prämie, die Projekte zur Verbesserung ihres eigenen Lebensalltags  und des Alltags ihrer Familien und ihrer Umgebung finanziert: Bildung, Gesundheitsversorgung, Verbesserungen der Wohnsituation und Massnahmen zur Steigerung der Produktivität landwirtschaftlicher Kleinbetriebe.

Im Fairtrade-System verfügen sie als Mitglieder der Produzentennetzwerke Fairtrade Africa, Network of Asian and Pacific Producers (NAPP) und Coordinator of Fairtrade Latin America and the Caribbean (CLAC) über 50% der Stimmen in der Fairtrade-Generalversammlung.

Fairtrade-Produzenten-Karte

Erfahren Sie mehr über die Produzenten und wie Fairtrade für die Kleinbauernfamilien und Plantagenarbeiterinnen und -arbeiter einen Unterschied macht. Filtern Sie bequem nach den Produkten und Orten, die Sie interessieren.