Die Fairtrade-Produzenten

Hinter jedem Produkt stehen Menschen

Auf der Weltkarte sehen Sie eine Auswahl der Fairtrade-Produzenten, deren Produkte und Rohstoffe in der Schweiz verkauft werden*. Mit den Filtern können Sie bequem nach Produkten und/oder Ländern suchen.

Die Oromia Union in Äthiopien

Oromia ist der Name der größten Provinz Äthiopiens im südlichen und südwestlichen Äthiopien. In der Provinz Oromia leben 25% der äthiopischen Bevölkerung vor allem vom Kaffeeanbau. Sie produzieren 65% des äthiopischen Kaffees in überwiegend kleinbäuerlicher Produktion. Letztlich waren das die Voraussetzungen, die zur Gründung des ersten äthiopischen Kaffeedachverbandes, der Oromia Coffee Farmers Cooperative Union (OCFCU), führten.

Ort/Land
Gelan, Oromia, Äthiopien ET

FLO-ID
897

Organisationsform
Kooperative

Fläche
26979 ha

Produktion
2'741.5 t

Gründung
1999

Zertifizierung
2002

Bäuerinnen / Bauern
53958

www

kaffeebauer von oromia

 

Aus Fairtrade-Prämie realisierte Projekte

• Einrichtung einer Gesundheitsinfrastruktur


• Bau und Einrichtung von 6 Gesundheitsposten


• Unterhalt und Bau von 9 Strassen und Brücken


• Ausbau eines Elektrizitätnetzwerkes


• Kauf oder Miete von Gebäuden


• Investition in sauberes Wasser in Form von sanitären Einrichtungen


• Kauf von 17 Transportlastwagen


• Installation von 11 Waschanlagen


• Installation von 6 Fabriken für die Verarbeitung des Kaffees


• Konstruktion von 4 Warenhäuser

 

Mit Hilfe von Fairtrade konnten wir unsere Schulen und die Wasserversorgung verbessern. Wenn Sie unseren Kaffee zu einem fairen Preis kaufen, tragen Sie dazu bei, dass wir unabhängig sein können.

Workineh Heldaja, Mitglied von Oromia

Die Oromia Union wurde im Juni 1999 von 35 Mitgliedskooperativen gegründet. Heute besteht der Dachverband aus 41 Fairtrade-zertifizierten Kaffee-Kooperativen mit insgesamt rund 35'500 Mitgliedern. Anlass für die Gründung der Union war die Notwendigkeit zur Direktvermarktung nach der Liberalisierung des Kaffeesektors in Äthiopien mit dem Ziel, den ProduzentInnen bessere Preise bieten zu können. Die Hauptaufgaben der Union liegen demnach in der Vermarktung des Kaffees, der Abwicklung der Exporte und der Auszahlung der erzielten Gewinne an die Mitgliedskooperativen und deren Mitglieder.

 

Die Ziele der Organisation sind:

• Die Vertretung der KaffeeproduzentInnen von der Anlieferung des Kaffees bis zum Verkauf / Export und deren Beteiligung an der Wertschöpfung
• Die Errichtung eines eigenen Lagers inklusive Verarbeitungsanlage in Addis Abeba und Anschaffung von eigenen Transportmitteln, um die Kosten der Verarbeitung und Vermarktung zu reduzieren
• Technische Unterstützung und Schulungen der ProduzentInnen vor allem in den Bereichen Qualitätssicherung, Anbaumethoden und Zertifizierungen
• Die Regulierung und Stabilisierung des äthiopischen Kaffeemarktes im Sinne der ProduzentInnen
• Diversifizierungsprojekte (z. B. Cashewnüsse und Honig)

Die Oromia Union ist als GmbH mit Sitz in Addis Abeba eingetragen. Die einzelnen Mitgliedskooperativen sind die Gesellschafter der GmbH. Oberstes Entscheidungsgremium ist die jährliche Vollversammlung, in der jede Mitglieds-Kooperative durch eineN DelegierteN vertreten ist. Die Vollversammlung wählt aus ihrer Mitte drei Personen für den Kontrollausschuss und elf Personen für den Vorstand. Diesem unterstehen der Geschäftsführer und die übrigen Angestellten der Union.

 

Die ProduzentInnen

Die KaffeeproduzentInnen sind in den Mitgliedskooperativen organisiert, die über dieselben Strukturen wie die Union verfügen. Die Kooperativen verfügen in der Regel über eigene Verarbeitungsanlagen für die Nassverarbeitung. 3 - 6 Angestellte leisten die Verwaltungsarbeit. Auffallend sind die transparente Struktur der Kooperativen und die offene Geschäftsgebarung. Überall in den Büros hängen die Informationen und Daten zu Verkäufen, Kosten, Gewinnen und ausgezahlten Dividenden zur Information für die Mitglieder aus.

Die ProduzentInnen der Oromia Union sind allesamt KleinproduzentInnen mit durchschnittlich 1 bis 2 ha Land. Die Kaffeeanbauflächen befinden sich auf einer Höhe von 1500 - 2000 m in unmittelbarer Nähe der letzten Bergwälder. Kaffee ist die wichtigste Cashfrucht und gedeiht in der Regel im Mischanbau mit Bananen und anderen Obstbäumen, die ihrerseits als Schattenspender dienen. Zusätzlich werden auch noch Gewürze, Getreide, Mais, Hirse und Bohnen angebaut, die vor allem der Grundversorgung der Familien dienen. Der Kaffeeanbau erfolgt in der Regel ohne Chemieeinsatz. Auch in den (noch) nicht bio-zertifizierten Kooperativen werden vor allem naturnahe Anbaumethoden praktiziert. Die Felder werden in der Regel von den Familienmitgliedern selbst bewirtschaftet, wobei sich die Nachbarsfamilien gegenseitig unterstützen. Die Ernte erfolgt ausschließlich von Hand.


Weitere Informationen:
EZA Fairer Handel GmbH

EZA Fairer Handel GmbH

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Bäuerinnen und Bauern, Arbeiterinnen und Arbeiter auf der ganzen Welt sorgen dafür, dass wir täglich ein umfangreiches Warenangebot vorfinden. 70% der Weltbevölkerung ernährt sich von Lebensmitteln, die von 500 Millionen Kleinbäuerinnen und -bauern angebaut wurden. Landwirtschaft ist die bedeutendste Einkommens- und Beschäftigungsquelle für arme Haushalte in ländlichen Gebieten, 40% der gegenwärtigen Weltbevölkerung bestreitet aus ihr ihren Lebensunterhalt.

Das weltweite Handelssystem sorgt dafür, dass die Vorteile des Welthandels ungerecht verteilt sind und die Menschen am Anfang der Lieferkette in sogenannten Entwicklungs- und Schwellenländern mit schlechteren Ausgangsbedingungen, weniger Einfluss und prekäreren Arbeits- und Lebensverhältnissen zu kämpfen haben.

Ausserdem sind kleinbäuerliche Betriebe vom Klimawandel am härtesten betroffen. Nutzflächen der Grössenordnung von 12 Millionen Hektar pro Jahr werden wegen Wüstenbildung und Dürre unbebaubar. Bereits ein geringer Temperaturanstieg von 1°C führt zu Ernteeinbussen von 5-10% für die verbreitetsten Getreidearten. In den letzten zehn Jahren des 20. Jahrhunderts lebten 99 von 100 Menschen, die in klimabedingten Naturkatastrophen ums Leben kamen, in ärmeren Ländern.

Rechte stärken, Lebensalltag verbessern

Fairtrade ermöglicht es Produzentinnen und Produzenten aus Regionen wie Afrika, Asien und Lateinamerika, zu einer einflussreichen Kraft für Veränderungen in ihrem Umfeld zu werden und selbstbestimmt ihre Zukunft zu gestalten.

Rund 1.66 Millionen Bäuerinnen und Bauern sowie Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen aus 75 Anbauländern profitieren derzeit von ihrer Beteiligung an Fairtrade. Bäuerinnen und Bauern schliessen sich in demokratischen Organisationen zusammen, die ihre Interessen auf dem Markt besser vertreten und über gemeinsame Anschaffungen und Fortbildungen ihre Ernteerträge erhöhen. Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen erhalten durch Fairtrade die Unterstützung, ihren Rechten und Bedürfnissen über demokratische Interessenvertretungen wie Gewerkschaften eine einflussreiche Stimme zu verleihen und bessere Arbeitsbedingungen sowie eine stabilere Lohnsituation zu erreichen.

Prämie und politische Teilhabe

Sie alle profitieren von der Fairtrade-Prämie, die Projekte zur Verbesserung ihres eigenen Lebensalltags  und des Alltags ihrer Familien und ihrer Umgebung finanziert: Bildung, Gesundheitsversorgung, Verbesserungen der Wohnsituation und Massnahmen zur Steigerung der Produktivität landwirtschaftlicher Kleinbetriebe.

Im Fairtrade-System verfügen sie als Mitglieder der Produzentennetzwerke Fairtrade Africa, Network of Asian and Pacific Producers (NAPP) und Coordinator of Fairtrade Latin America and the Caribbean (CLAC) über 50% der Stimmen in der Fairtrade-Generalversammlung.

Fairtrade-Produzenten-Karte

Erfahren Sie mehr über die Produzenten und wie Fairtrade für die Kleinbauernfamilien und Plantagenarbeiterinnen und -arbeiter einen Unterschied macht. Filtern Sie bequem nach den Produkten und Orten, die Sie interessieren.