Die Fairtrade-Produzenten

Hinter jedem Produkt stehen Menschen

Auf der Weltkarte sehen Sie eine Auswahl der Fairtrade-Produzenten, deren Produkte und Rohstoffe in der Schweiz verkauft werden*. Mit den Filtern können Sie bequem nach Produkten und/oder Ländern suchen.

Die Gold-Minenorganisation Limata in Peru

Limata Limited ist eine artisanale Mine in der Region Puno in Peru. Die Mitglieder sind Teil der indigenen Gemeinschaft von Limata, deren traditionelle und historische Berufung die Zucht von Alpakas und die Produktion von Alpakawolle war. Die Mineure teilen ihre Zeit zwischen den beiden wirtschaftlichen Aktivitäten.

Ort/Land
Ananea, Puno, Peru PE

FLO-ID
37645

Organisationsform
Mine

Fläche
340.00 ha

Zertifizierung
2017

Bergbau
25


 

Aus Fairtrade-Prämie realisierte Projekte

Organisation und Produktivität:


  • Solarbetriebene Heisswassermodule
  • Installation von Blitzableitern
  • Logistische Dienstleistungen und Unterstützung für den Direktexport von Gold
  • Investitionen in Produktionsanlagen wie Kompressoren, Rampen, Windschutzstreifen und Verbesserung des Wartungsbereichs

Arbeiter und Arbeitsbedingungen:


  • Kauf von persönlicher Schutzausrüstung
  • Bau und Verbesserung von Arbeiterunterkünften
  • Bereitstellung von Covid 19 Tests
  • Weiterbildung für Mineure
  • Pandemiepräventionsausrüstung wie Masken, Handschuhe, Desinfektionsmittel und Reinigungsmaterial

Umwelt:


  • Minenschliessung und Renaturierung: Eine sorgfältige Sanierung ermöglicht es der Gemeinde, die Landschaft wieder für die Alpakazucht zu nutzen.

Soziale Projekte:


  • Weihnachtsgeschenke für Schulkinder
  • Unterstützung von Schulen

 

Jeden Tag beginnt die Arbeit für 25 Personen früh am kalten Morgen in 4660 m Höhe. Für viele legale und illegale Bergleute ist die Goldgewinnung die Haupteinnahmequelle. Die Kernpolitik von Limata besteht in einer legalen, formellen und ethischen Extraktion. Die Kooperative strebt danach, in diesem Bereich führend zu sein, indem sie die Gesetze einhält, die besten Produktionspraktiken implementiert und direkt exportiert. Im Ananea-Gebiet erhielten sie als erste Organisation die "inicio-reinicio", die gesetzliche Voraussetzung, um als legale und formelle Bergarbeiterorganisation anerkannt zu werden. Die Mineure arbeiten unter strengen Arbeitsschutzmassnahmen und reduzieren so Risiken bei der Arbeit. Ebenso haben sie einen Umweltplan, um die Nutzung von Wasser zu optimieren und die Auswirkungen der Bergbauaktivitäten auf die Umwelt zu minimieren. Ein Ziel ist es, den Einsatz von Quecksilber durch Einführung neuer, geeigneter Technologien zu reduzieren. Mitte 2017 hat Limata die Entscheidung getroffen, sich als Fairtrade ASMO zertifizieren zu lassen. Bei CECOVASA, einer der grössten Fairtrade-zertifizierten Kaffeekooperativen in der Region, beobachteten sie die Auswirkungen des Prämiengeldes für Kaffeeproduzenten. Sie lernten die Empowerment- und Entwicklungsziele von Fairtrade kennen und erreichten ihr Ziel, die erste Fairtrade-zertifizierte Bergbauorganisation in der Region zu werden. Nach der Zertifizierung bestand das Ziel darin, direkten Zugang zum internationalen Markt zu erhalten. Bevor sie eine Fairtrade-Zertifizierung erreichten, exportierten sie nicht direkt und hatten keine direkten Kontakte zu Akteuren der Goldlieferkette wie Raffinerien, internationalen Banken und Juwelieren. Es war ein wichtiger Schritt zur wirtschaftlichen Stärkung der Limata Führung, ihre potenziellen Geschäftspartner in der Schweiz persönlich zu treffen und sich der gegenseitigen Verpflichtungen und Abhängigkeiten entlang der Lieferkette bis hin zu den Endprodukten bewusst zu werden. Die Limata-Gemeinschaft ist bestrebt, ihren Wurzeln treu zu bleiben, Arbeit für die Gemeindemitglieder zu schaffen und eine der nächsten Generation eine Zukunft zu ermöglichen. Die Limata-Minenarbeiter vertrauen darauf, dass die Fairtrade-Zertifizierung nicht nur ein Mittel zur Differenzierung, sondern auch ein Mechanismus zur Verbesserung ihrer Lebensperspektiven ist. Limata exportiert jetzt direkt, aber die Stärkung von Wirtschaft und Organisation muss durch Information, Sichtbarkeit und Kapazitätsaufbau erfolgen. Das Fairtrade-Prämiengeld wird die finanzielle Unterstützung bringen, um Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen und um die Werkzeuge zu schaffen, welche die Minenarbeiter benötigen, um ihr Leben zu verändern und ihre Träume zu verwirklichen.

 

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Bäuerinnen und Bauern, Arbeiterinnen und Arbeiter auf der ganzen Welt sorgen dafür, dass wir täglich ein umfangreiches Warenangebot vorfinden. 70% der Weltbevölkerung ernährt sich von Lebensmitteln, die von 500 Millionen Kleinbäuerinnen und -bauern angebaut wurden. Landwirtschaft ist die bedeutendste Einkommens- und Beschäftigungsquelle für arme Haushalte in ländlichen Gebieten, 40% der gegenwärtigen Weltbevölkerung bestreitet aus ihr ihren Lebensunterhalt.

Das weltweite Handelssystem sorgt dafür, dass die Vorteile des Welthandels ungerecht verteilt sind und die Menschen am Anfang der Lieferkette in sogenannten Entwicklungs- und Schwellenländern mit schlechteren Ausgangsbedingungen, weniger Einfluss und prekäreren Arbeits- und Lebensverhältnissen zu kämpfen haben.

Ausserdem sind kleinbäuerliche Betriebe vom Klimawandel am härtesten betroffen. Nutzflächen der Grössenordnung von 12 Millionen Hektar pro Jahr werden wegen Wüstenbildung und Dürre unbebaubar. Bereits ein geringer Temperaturanstieg von 1°C führt zu Ernteeinbussen von 5-10% für die verbreitetsten Getreidearten. In den letzten zehn Jahren des 20. Jahrhunderts lebten 99 von 100 Menschen, die in klimabedingten Naturkatastrophen ums Leben kamen, in ärmeren Ländern.

Rechte stärken, Lebensalltag verbessern

Fairtrade ermöglicht es Produzentinnen und Produzenten aus Regionen wie Afrika, Asien und Lateinamerika, zu einer einflussreichen Kraft für Veränderungen in ihrem Umfeld zu werden und selbstbestimmt ihre Zukunft zu gestalten.

Rund 1.66 Millionen Bäuerinnen und Bauern sowie Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen aus 75 Anbauländern profitieren derzeit von ihrer Beteiligung an Fairtrade. Bäuerinnen und Bauern schliessen sich in demokratischen Organisationen zusammen, die ihre Interessen auf dem Markt besser vertreten und über gemeinsame Anschaffungen und Fortbildungen ihre Ernteerträge erhöhen. Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen erhalten durch Fairtrade die Unterstützung, ihren Rechten und Bedürfnissen über demokratische Interessenvertretungen wie Gewerkschaften eine einflussreiche Stimme zu verleihen und bessere Arbeitsbedingungen sowie eine stabilere Lohnsituation zu erreichen.

Prämie und politische Teilhabe

Sie alle profitieren von der Fairtrade-Prämie, die Projekte zur Verbesserung ihres eigenen Lebensalltags  und des Alltags ihrer Familien und ihrer Umgebung finanziert: Bildung, Gesundheitsversorgung, Verbesserungen der Wohnsituation und Massnahmen zur Steigerung der Produktivität landwirtschaftlicher Kleinbetriebe.

Im Fairtrade-System verfügen sie als Mitglieder der Produzentennetzwerke Fairtrade Africa, Network of Asian and Pacific Producers (NAPP) und Coordinator of Fairtrade Latin America and the Caribbean (CLAC) über 50% der Stimmen in der Fairtrade-Generalversammlung.

Fairtrade-Produzenten-Karte

Erfahren Sie mehr über die Produzenten und wie Fairtrade für die Kleinbauernfamilien und Plantagenarbeiterinnen und -arbeiter einen Unterschied macht. Filtern Sie bequem nach den Produkten und Orten, die Sie interessieren.