Die Fairtrade-Produzenten

Hinter jedem Produkt stehen Menschen

Auf der Weltkarte sehen Sie eine Auswahl der Fairtrade-Produzenten, deren Produkte und Rohstoffe in der Schweiz verkauft werden*. Mit den Filtern können Sie bequem nach Produkten und/oder Ländern suchen.

Die Blumenfarm Ravine Roses (Karen Roses) in Kenia

Die Blumenfarm "Ravine Roses" ist im Vergleich zu anderen Blumenfarmen eher klein - 1200 Arbeiterinnen und Arbeiter sind mit Aufzucht, Ernte und Verpackung der eleganten Blume beschäftigt. Trotzdem ist die Blumenfarm einer der wichtigsten Arbeitergeber der Region um die Stadt Eldama Ravine. Die Region ist von Subsistenzwirtschaft vieler Kleinbäuerinnen und Kleinbauern geprägt und vor allem Jugendliche sind in starkem Ausmass von Arbeitslosigkeit betroffen.

Ort/Land
Eldama Ravine, Kenia KE

FLO-ID
2764

Organisationsform
Plantage

Fläche
57.00 ha

Gründung
1988

Zertifizierung
2004

Arbeiterinnen / Arbeiter
1081


 

Aus Fairtrade-Prämie realisierte Projekte

  • Bau einer Bibliothek im "Kamelilo" Gymnasium
  • Bau der Schulverwaltung und Kauf von Musikinstrumenten für die "Block Kibias" Grundschule
  • Bau vom "Karen Roses Resource Centre"

Weil es uns wichtig ist: Mit Fairtrade-Rosen Frauenrechte stärken

 

"Auf unserer Blumenfarm gibt es ein Kompostierungsprojekt. Durch den umweltfreundlichen Umgang mit den Pflanzenabfällen sind auch meine Arbeitsbedingungen besser geworden. Es gibt viele weitere Projekte zum Erhalt und Schutz unserer Umwelt - das sichert die nachhaltige Entwicklung unserer Generation und zukünftiger Generationen."

Ester Munjiru, Arbeiterin der Blumenfarm Ravine

Rosen benötigen viel Wasser um gedeihen zu können und sind sehr anfällig für Krankheiten, weshalb es gerade auf konventionellen Farmen zum massiven Einsatz gefährlicher Pestizide kommt. Umso wichtiger ist auf den Fairtrade-zertifizierten Rosenfarmen die Umsetzung nachhaltiger Konzepte, um einen möglichst ressourcenschonenden Anbau der schönen Blume zu ermöglichen.

Zur Wiederaufbereitung von verunreinigtem Wasser wurde auf der Blumenfarm eine Pflanzenkläranlage eingerichtet, zudem wurden die Wasserspeicher innen ausgekleidet um die Verunreinigung mit Erde und Schmutz zu verhindern. Wo möglich, kommen biologische Schädlingsbekämpfungsmittel zum Einsatz um den Gebrauch von Pestiziden auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Die Raubmilbe etwa eignet sich als natürlicher Feind der Spinnmilbe hervorragend zum Schutz der Rosen. 12 Hektar der Farm werden inzwischen gänzlich biologisch bewirtschaftet.

 

Schutzmaßnahmen für die Arbeiterinnen und Arbeiter

Allen Arbeiterinnen und Arbeitern, die auf der Blumenfarm dennoch mit Pestiziden in Kontakt kommen, stehen professionelle Schutzkleidung und Wasserduschen zur Verfügung. Abgetragene Uniformen werden von der Farm sofort erneuert. Außerdem wird vierteljährlich eine Risikobewertung durchgeführt - Verbesserungsvorschläge werden vom Gesundheits- und Sicherheitskomitee aufgenommen und umgesetzt.

Auf der Ravine-Rosenfarm gibt es eine Betriebsklinik, die die medizinische Versorgung der Beschäftigten sicherstellt. Ein aus Fairtrade-Prämiengeldern initiiertes Projekt bietet den Menschen die Möglichkeit, freiwillige Beratungen zum Thema HIV/Aids in Anspruch zu nehmen sowie einen HIV/Aids-Test durchführen zu lassen. Außerdem werden Impfungen für Babys sowie Familienplanungs- und Verhütungsberatungen durchgeführt.

 

Verbesserte Infrastruktur durch Fairtrade-Prämiengelder

Mit den Prämiengeldern, die an das Konto des Fairtrade-Prämien-Komitees überwiesen werden, wurde ein Lebensmittelgeschäft gebaut. Dieses macht Grundnahrungsmittel für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - auch gegen Ratenzahlung - verfügbar. Weitere Mittel flossen in die Renovierung der Häuser der Angestellten und ihrer Familien: Unter anderem wurden Dächer aus Eisenblech gefertigt und Solarzellen installiert. Weitere Prämiengelder wurden für die Anschaffung von Fahrrädern, Fernsehern, Gaskochern und Nähmaschinen verwendet.

Einen besonderen Schwerpunkt bildeten Maßnahmen im Bildungsbereich: Finanziert wurde etwa der Bau von zwei neuen Klassenräumen und einem Spielplatz in einer lokal ansässigen Volksschule. Eine weiterführende Schule erhielt finanzielle Unterstützung zur Anschaffung von Materialien für das Chemie- und Physiklabor. Außerdem wurde ein zinsloses Kreditsystem eingerichtet, das Weiterbildungskurse für alle Angestellten zugänglich macht und zudem die Ausbildung ihrer Kinder sichert.

 

Zurück

Bäuerinnen und Bauern, Arbeiterinnen und Arbeiter auf der ganzen Welt sorgen dafür, dass wir täglich ein umfangreiches Warenangebot vorfinden. 70% der Weltbevölkerung ernährt sich von Lebensmitteln, die von 500 Millionen Kleinbäuerinnen und -bauern angebaut wurden. Landwirtschaft ist die bedeutendste Einkommens- und Beschäftigungsquelle für arme Haushalte in ländlichen Gebieten, 40% der gegenwärtigen Weltbevölkerung bestreitet aus ihr ihren Lebensunterhalt.

Das weltweite Handelssystem sorgt dafür, dass die Vorteile des Welthandels ungerecht verteilt sind und die Menschen am Anfang der Lieferkette in sogenannten Entwicklungs- und Schwellenländern mit schlechteren Ausgangsbedingungen, weniger Einfluss und prekäreren Arbeits- und Lebensverhältnissen zu kämpfen haben.

Ausserdem sind kleinbäuerliche Betriebe vom Klimawandel am härtesten betroffen. Nutzflächen der Grössenordnung von 12 Millionen Hektar pro Jahr werden wegen Wüstenbildung und Dürre unbebaubar. Bereits ein geringer Temperaturanstieg von 1°C führt zu Ernteeinbussen von 5-10% für die verbreitetsten Getreidearten. In den letzten zehn Jahren des 20. Jahrhunderts lebten 99 von 100 Menschen, die in klimabedingten Naturkatastrophen ums Leben kamen, in ärmeren Ländern.

Rechte stärken, Lebensalltag verbessern

Fairtrade ermöglicht es Produzentinnen und Produzenten aus Regionen wie Afrika, Asien und Lateinamerika, zu einer einflussreichen Kraft für Veränderungen in ihrem Umfeld zu werden und selbstbestimmt ihre Zukunft zu gestalten.

Rund 1.66 Millionen Bäuerinnen und Bauern sowie Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen aus 75 Anbauländern profitieren derzeit von ihrer Beteiligung an Fairtrade. Bäuerinnen und Bauern schliessen sich in demokratischen Organisationen zusammen, die ihre Interessen auf dem Markt besser vertreten und über gemeinsame Anschaffungen und Fortbildungen ihre Ernteerträge erhöhen. Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen erhalten durch Fairtrade die Unterstützung, ihren Rechten und Bedürfnissen über demokratische Interessenvertretungen wie Gewerkschaften eine einflussreiche Stimme zu verleihen und bessere Arbeitsbedingungen sowie eine stabilere Lohnsituation zu erreichen.

Prämie und politische Teilhabe

Sie alle profitieren von der Fairtrade-Prämie, die Projekte zur Verbesserung ihres eigenen Lebensalltags  und des Alltags ihrer Familien und ihrer Umgebung finanziert: Bildung, Gesundheitsversorgung, Verbesserungen der Wohnsituation und Massnahmen zur Steigerung der Produktivität landwirtschaftlicher Kleinbetriebe.

Im Fairtrade-System verfügen sie als Mitglieder der Produzentennetzwerke Fairtrade Africa, Network of Asian and Pacific Producers (NAPP) und Coordinator of Fairtrade Latin America and the Caribbean (CLAC) über 50% der Stimmen in der Fairtrade-Generalversammlung.

Fairtrade-Produzenten-Karte

Erfahren Sie mehr über die Produzenten und wie Fairtrade für die Kleinbauernfamilien und Plantagenarbeiterinnen und -arbeiter einen Unterschied macht. Filtern Sie bequem nach den Produkten und Orten, die Sie interessieren.