Die Fairtrade-Produzenten

Hinter jedem Produkt stehen Menschen

Auf der Weltkarte sehen Sie eine Auswahl der Fairtrade-Produzenten, deren Produkte und Rohstoffe in der Schweiz verkauft werden*. Mit den Filtern können Sie bequem nach Produkten und/oder Ländern suchen.

Die Blumenfarm Longonot Horticulture in Kenia

Seit 1986 im Blumenanbau aktiv, ist die Longonot Farm im Norden Kenias einer der erfahrensten Hersteller von Rosen. Heute produzieren rund 1000 Arbeiterinnen und Arbeiter auf 23 Hektar über 240 verschiedene Rosensorten. In modernen Gewächshäusern werden die Rosen gezüchtet und gepflegt, ehe sie für den Export nach Europa verpackt werden.

Ort/Land
Naivasha, Kenia KE

FLO-ID
2960

Organisationsform
Plantage

Fläche
40 ha

Produktion
86'686'573 Stiele

Gründung
1985

Zertifizierung
2004

Arbeiterinnen / Arbeiter
627


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Aus Fairtrade-Prämie realisierte Projekte

Soziale Projekte


- Finanzierung von Krankenbetten für das örtliche Krankenhaus, Malaria-Aufklärungskampagne für alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und Verteilaktion von kostenlosen Moskito-Netzen.


- Unterstützung der obdachlosen Bevölkerung mit Kleidung und Nahrungsmitteln nach den Unruhen im Frühjahr 2008


- Lebensmitteln für Arbeiter und ihre Familien infolge der Covid-19-Pandemie


- Ankauf von Grundstücken für Arbeiter


- Bereitstellung von subventionierten Geschäften oder Waren für Arbeiter



Bildung


- Computer-, Fahr- und Schneiderkursen für die Mitarbeiter. Ausstattung der Schule mit Schulbüchern und finanzielle Unterstützung für den Besuch der Oberschule für Schüler mit guten Noten.



Umweltprojekte


- Versorgung der lokalen Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser dank dem Bau eines Brunnens.

 

Longonont Horticulture Limited beweist, dass profitables Wirtschaften und sozialverantwortliches Handeln gegenüber den eigenen Beschäftigten möglich ist. Longononts Ziel ist es, eine gesunde Balance zwischen der sozialen und ökonomischen Förderung seiner Arbeiterinnen und Arbeiter und dem eigenen Wachstum herzustellen. Daher lies sich die Rosenfarm 2005 von FLO-CERT nach den Fairtrade-Standards zertifizieren.

Teil der Zertifizierung war die Gründung eines Fairtrade-Prämien-Komitees, einer Art demokratisch gewählten Arbeitervertretung aus Beschäftigten und Management. Dieses Fairtrade-Prämien-Komitee, wie die Mehreinnahmen aus der Fairtrade-Prämie eingesetzt werden. Vielfältige Projekte konnten durch diese Prämie im Laufe der letzten Jahre verwirklicht werden:

 

Prämienstory
Ein Teil der Fairtrade-Prämie wird dazu genutzt Bildungsangebote und Schulungen für die Arbeiterinnen und Arbeiter zu finanzieren. Die Schulungen sind darauf ausgelegt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit neuen Fähigkeiten vertraut zu machen, um mit den neu erlernten Fähigkeiten das persönliche Einkommen durch Beförderungen innerhalb des Betriebs zu maximieren.

Bisher haben bereits um die 1000 Angestellte von diesem Projekt profitieren können. Des Weiteren werden die Kinder der Angestellten bei ihrer Schulbildung mit Hilfe von Stipendien unterstützt, indem zum Beispiel die Schulgebühren vollständig bezahlt werden. Eine von der Fairtrade-Prämie finanzierte Kindertagesstätte ermöglicht es den Arbeiterinnen und Arbeitern der Kooperative ihrem Beruf dauerhaft nachzugehen und ihre Kinder in professioneller Obhut zu wissen, da sie von geschultem Personal betreut werden.

 

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Das "Workers‘ Housing Project" wurde im Jahre 2011 vorgestellt und zielt darauf ab Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei zu unterstützen, Land und Anbauflächen zu erwerben. Durch den Einsatz der Fairtrade-Prämie werden größere Flächen Land erworben, unterteilt und an die MitarbeiterInnen erschwinglich weiterverkauft. Seit der Implementierung des Projekts haben bisher mindestens 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von diesem Projekt profitiert.

Das "Posho Mill Project", ein Mühlenprojekt, dient dazu, eine dauerhafte und erschwingliche Nahrungsquelle für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihren Familien zu bieten, da Maismehl in der Region eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel, aber teilweise sehr kostenintensiv ist. Das Projekt deckt den Prozess der Maisernte ab, das Trocknen und Mahlen der Maiskörner, sowie den anschließenden Verkauf des Maismehls an die MitarbeiterInnen zu einem erschwinglicheren Preis als auf den lokalen Märkten.

Ein Gemeinschaftskocher-Projekt dient dazu, die Arbeitsgemeinschaft mit Energie zum Kochen zu versorgen. Zunächst werden Abfälle gesammelt und verbrannt, sodass aus der erzeugten Energie Hitze zum Kochen entsteht, die von den MitarbeiterInnen genutzt werden kann.

 

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Ein weiteres Projekt, das von der Fairtrade-Prämie finanziert wird, ist eine Baumschule, die tausende Setzlinge verschiedener Baumarten heranzieht und anschließend in umliegenden Städten verpflanzt um die Umwelt nachhaltig zu schützen und die Biodiversität im Umland aufrechtzuerhalten.

Des Weiteren wird mit der Fairtrade-Prämie ein Projekt für Waisenkinder unterstützt. Hier wurde ein Gewächshaus gebaut, in dem Obst und Gemüse gepflanzt und geerntet wird. Die Kinder und MitarbeiterInnen des Waisenhauses sind so unabhängig von Lebensmittelknappheit bzw. können ihren Ernteüberschuss auch auf lokalen Märkten verkaufen und so ihre finanzielle Situation verbessern.

 

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Bäuerinnen und Bauern, Arbeiterinnen und Arbeiter auf der ganzen Welt sorgen dafür, dass wir täglich ein umfangreiches Warenangebot vorfinden. 70% der Weltbevölkerung ernährt sich von Lebensmitteln, die von 500 Millionen Kleinbäuerinnen und -bauern angebaut wurden. Landwirtschaft ist die bedeutendste Einkommens- und Beschäftigungsquelle für arme Haushalte in ländlichen Gebieten, 40% der gegenwärtigen Weltbevölkerung bestreitet aus ihr ihren Lebensunterhalt.

Das weltweite Handelssystem sorgt dafür, dass die Vorteile des Welthandels ungerecht verteilt sind und die Menschen am Anfang der Lieferkette in sogenannten Entwicklungs- und Schwellenländern mit schlechteren Ausgangsbedingungen, weniger Einfluss und prekäreren Arbeits- und Lebensverhältnissen zu kämpfen haben.

Ausserdem sind kleinbäuerliche Betriebe vom Klimawandel am härtesten betroffen. Nutzflächen der Grössenordnung von 12 Millionen Hektar pro Jahr werden wegen Wüstenbildung und Dürre unbebaubar. Bereits ein geringer Temperaturanstieg von 1°C führt zu Ernteeinbussen von 5-10% für die verbreitetsten Getreidearten. In den letzten zehn Jahren des 20. Jahrhunderts lebten 99 von 100 Menschen, die in klimabedingten Naturkatastrophen ums Leben kamen, in ärmeren Ländern.

Rechte stärken, Lebensalltag verbessern

Fairtrade ermöglicht es Produzentinnen und Produzenten aus Regionen wie Afrika, Asien und Lateinamerika, zu einer einflussreichen Kraft für Veränderungen in ihrem Umfeld zu werden und selbstbestimmt ihre Zukunft zu gestalten.

Rund 1.66 Millionen Bäuerinnen und Bauern sowie Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen aus 75 Anbauländern profitieren derzeit von ihrer Beteiligung an Fairtrade. Bäuerinnen und Bauern schliessen sich in demokratischen Organisationen zusammen, die ihre Interessen auf dem Markt besser vertreten und über gemeinsame Anschaffungen und Fortbildungen ihre Ernteerträge erhöhen. Arbeiterinnen und Arbeiter auf Plantagen erhalten durch Fairtrade die Unterstützung, ihren Rechten und Bedürfnissen über demokratische Interessenvertretungen wie Gewerkschaften eine einflussreiche Stimme zu verleihen und bessere Arbeitsbedingungen sowie eine stabilere Lohnsituation zu erreichen.

Prämie und politische Teilhabe

Sie alle profitieren von der Fairtrade-Prämie, die Projekte zur Verbesserung ihres eigenen Lebensalltags  und des Alltags ihrer Familien und ihrer Umgebung finanziert: Bildung, Gesundheitsversorgung, Verbesserungen der Wohnsituation und Massnahmen zur Steigerung der Produktivität landwirtschaftlicher Kleinbetriebe.

Im Fairtrade-System verfügen sie als Mitglieder der Produzentennetzwerke Fairtrade Africa, Network of Asian and Pacific Producers (NAPP) und Coordinator of Fairtrade Latin America and the Caribbean (CLAC) über 50% der Stimmen in der Fairtrade-Generalversammlung.

Fairtrade-Produzenten-Karte

Erfahren Sie mehr über die Produzenten und wie Fairtrade für die Kleinbauernfamilien und Plantagenarbeiterinnen und -arbeiter einen Unterschied macht. Filtern Sie bequem nach den Produkten und Orten, die Sie interessieren.