Die Stecklingsfarm Wagagai Ltd. in Uganda

Die Stecklingsfarm Wagagai Ltd. liegt in Nkumba, in der Region Busiro County, am Ufer des Victoriasees in Uganda. Insgesamt beschäftigt Wagagai 1.940 Festangestellte und in der Hochsaison sind bis zu 300 zusätzliche Saisonarbeiter auf der Farm im Einsatz. Seit März 2016 ist die Farm Fairtrade-zertifiziert.

Ort/Land
Kampala, Uganda

FLO-ID
34154

Organisationsform
Plantage

Fläche
15.4 ha

Produktion
53.8 Millionen Stück

Gründung
1998

Zertifizierung
2016

Arbeiterinnen / Arbeiter
1940


Mitarbeiter der Wagagai Ltd.

 

Aus Fairtrade-Prämie realisierte Projekte

Soziale Projekte und Nachhaltigkeit sind schon seit Jahren fest in die Sozialpolitik des Unternehmens verankert. Eine der wichtigsten Errungenschaften für Wagagai ist das unternehmenseigene Gesundheitszentrum. Rund 50 medizinische Angestellte kümmern sich hier um das Wohlergehen der Patienten. Alle Mitarbeiter, ihre Familien und die lokale Bevölkerung haben durch das Gesundheitszentrum Zugang zu medizinischer Behandlung. Jährlich nehmen rund 40.000 Patienten das Angebot von Vorsorge (z.B. Impfungen) über akute medizinische Versorgung bis hin zu umfangreicher Beratung (z.B. HIV-Beratung) in Anspruch. Im Schnitt kommen rund 400 Kinder pro Jahr im Gesundheitszentrum zur Welt. Vier Hebammen sind angestellt und es gibt einen OP für u.a. Kaiserschnitte. Für Mütter hat das Unternehmen ein Kinderbetreuungszentrum eingerichtet. Erzieherinnen kümmern sich hier um die Kinder, während die Mütter auf der Stecklingsfarm arbeiten. Bis zu 60 Kinder können hier betreut werden.

 

Die Farm Wagagai Ltd. wurde 1998 mit Unterstützung von niederländischen Investoren gegründet. Zu Beginn lag der Fokus auf den Export von Rosen in die Niederlande. Bald darauf diversifizierte die Farm ihre Produktion auch mit dem Anbau von Chrysanthemen-, Pelargonien- und Poinsettienstecklingen (Weihnachtssterne).

Je Sorte erhält die Farm einige wenige Elitepflanzen aus Deutschland, die dort gezüchtet wurden. Die Elitepflanzen werden in Uganda viele Wochen vervielfältigt, indem die Arbeiterinnen und Arbeiter immer wieder wenige Zentimeter lange Triebe, so genannte Stecklinge, von den Pflanzen abschneiden und wieder einpflanzen, bis die Farm eine ausreichende Menge an Mutterpflanzen hat. Die Beschäftigten schneiden auch von diesen Mutterpflanzen Stecklinge und bringen sie in Kühlräume, wo sie versandfertig zum Export nach Europa oder Nordamerika verpackt werden. Der gesamte Prozess in Afrika kann bis zu 70 Wochen dauern, wohingegen die Pflanzen in europäischen Gärtnereien nur noch rund 20 Wochen fertig kultiviert werden.

Wagagai arbeitet mit kontrolliertem Wassermanagement und reduziertem Pestizideinsatz. Von der Fairtrade-Zertifizierung profitieren die Farmmitarbeiter unmittelbar: Pro Steckling wird 1 Eurocent einem Gemeinschaftsprojekt zugutekommen, über das die Farmmitarbeiter eigenverantwortlich entscheiden.

Projekte für soziale und ökologische Nachhaltigkeit

Soziale Projekte und Nachhaltigkeit sind schon seit Jahren fest in die Sozialpolitik des Unternehmens verankert.

Eine der wichtigsten Errungenschaften für Wagagai ist das unternehmenseigene Gesundheitszentrum. Rund 50 medizinische Angestellte kümmern sich hier um das Wohlergehen der Patienten. Alle Mitarbeiter, ihre Familien und die lokale Bevölkerung haben durch das Gesundheitszentrum Zugang zu medizinischer Behandlung. Jährlich nehmen rund 40.000 Patienten das Angebot von Vorsorge (z.B. Impfungen) über akute medizinische Versorgung bis hin zu umfangreicher Beratung (z.B. HIV-Beratung) in Anspruch. Im Schnitt kommen rund 400 Kinder pro Jahr im Gesundheitszentrum zur Welt. Vier Hebammen sind angestellt und es gibt einen OP für u.a. Kaiserschnitte. Für Mütter hat das Unternehmen ein Kinderbetreuungszentrum eingerichtet. Erzieherinnen kümmern sich hier um die Kinder, während die Mütter auf der Stecklingsfarm arbeiten. Bis zu 60 Kinder können hier betreut werden.

Bewegung, Sport und Kultur

Mit seinem Fahrradprogramm möchte Wagagai seinen Mitarbeitern Bewegung und Mobilität ermöglichen. Über 100-200 Arbeiter pro Jahr nutzen die Möglichkeit, Fahrräder über das Unternehmen zu erwerben. Durch zinsgünstige Darlehen sind sie in der Lage, den Preis in Raten über 12 Monate zurückzahlen.

Betriebssport wird bei Wagagai großgeschrieben. Auf dem betriebseigenen Sportplatz finden regelmäßig Sportveranstaltungen statt, um die Gesundheit der Arbeiterinnen und Arbeiter zu fördern. Beliebt sind vor allem Fußball und Netball, aber auch das jährliche Radrennen erfreut sich reger Teilnahme.

Gesundheitliche Aufklärung und HIV-Prävention

HIV ist in Uganda ein großes Problem, deshalb leistet Wagagai stetige Aufklärungsarbeit: HIV-Tests und Beratung werden im örtlichen Gesundheitszentrum angeboten. Jeden Mittwoch und Donnerstag ist zu diesem Zweck ein externer Berater der Aids-Support-Organisation TASO anwesend. Ziel ist es, eine offene Einstellung gegenüber Aids zu schaffen, so dass infizierte Menschen in einem frühen Stadium behandelt werden können.

Aus und Weiterbildung

Aus- und Weiterbildung ist bereits seit Jahren ein wichtiges Thema für Wagagai. Neben innerbetrieblichen Bildungsmaßnahmen werden nach Bedarf auch auf externe Schulungen angeboten. Zu den Lerninhalten gehören unter anderem folgende Themen:

- Aufsicht
- Erste-Hilfe
- Brandbekämpfung
- Sichere Verwendung und Handhabung von Pestiziden
- HIV-Aufklärungsarbeit
- Hygiene
- Familienplanung
- Sicherheit am Arbeitsplatz
- Teambuilding

 

Wagagai Kinderbetreuung
Wagagai Gesundheitszentrum
Steckling eines Weihnachtssterns
Wagagai Mitarbeiterin
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