Die Bananenkooperative Asoguabo in Ecuador

Inmitten der traditionellen Bananenanbauregion entlang der ecuadorianischen Küste wohnen die Produzentinnen und Produzenten der Kooperative Asoguabo. Die Kleinbauernkooperative wurde 1997 von 14 Kleinbauernfamilien gegründet, um eine Alternative zu den Zwischenhändlern, welche die Bananen unter den Produktionskosten aufkauften, zu schaffen. Noch im gleichen Jahr wurde die Kooperative Fairtrade-zertifiziert. Die Zertifizierung hat es den Bauernfamilien ermöglicht, weiterhin auf dem sehr umkämpften Bananenmarkt zu überleben.

Ort/Land
Machala, Ecuador EC

FLO-ID
1538

Organisationsform
Kooperative

Fläche
973.2 ha

Produktion
76'223 t

Gründung
1997

Zertifizierung
1998

Bäuerinnen / Bauern
1

www

 

Aus Fairtrade-Prämie realisierte Projekte

Infrastruktur:
Co-Finanzierung einer neuen zentralen Pack- und Lagerhalle für die Qualitätskontrolle und Exportabfertigung beim Sitz der Kooperative.


Produktivitätsverbesserungen:
Alle Mitglieder erhalten kostenlos Dünger für vier Düngezyklen, um die Produktivität zu steigern.


Ausbildung:
Stipendien und Schulmaterialien für 250 Kinder von Kooperativen-Mitgliedern und Arbeitern.


Gesundheit:


  • Finanzierung einer Krankenversicherung für Mitglieder im Pensionsalter.
  • Finanzierung der Gesundheitskosten von 1307 Personen in lokalen Gesundheitszentren.
  • Fonds zur Unterstützung bei Todesfällen und schweren Krankheitsfällen.

Diverses:
Weihnachts-Essenskörbe für die Arbeiterinnen und Arbeiter

 

"Wir fühlen, dass wir gut behandelt werden, nämlich als Menschen, die Rechte haben und respektiert werden."

Marco Valle, Technischer Berater bei Asoguabo

Bereits seit den 50er Jahren werden Bananen entlang der ecuadorianischen Küste angebaut.
Das Geschäft mit den Bananen ist dabei meist nur für die Händler profitabel, die ProduzentInnen leiden unter den billigen Preisen für ihre Ware. Weil eine unabhängige gewerkschaftliche Vertretung fehlt, haben auch die vielen schlecht entlohnten PlantagenarbeiterInnen kaum Chancen, ihre Situation aus eigener Kraft zu verbessern.

 

Die Fairtrade-Prämie stärkt die ganze Gemeinschaft

Aus den Mitteln der Fairtrade-Prämie wurden schon zahlreiche soziale Gemeinschaftsprojekte finanziert, die der großen Gemeinschaft zu Gute kommen. So erhalten die Bauernfamilien jedes Jahr zu Schulbeginn einen Schulrucksack für ihre Kinder und finanzielle Unterstützung um den Besuch der Grund- und Mittelschule sicherstellen zu können. Deckt die staatliche Versicherung notwendige Behandlungen oder Medikamente nicht ab, werden diese Kosten durch die Fairtrade-Prämie abgedeckt. Die Gesundheitsversorgung wird durch ein Gesundheitszentrum gewährleistet. Auch eine Schule für Kinder mit Behinderung wird finanziell unterstützt. Außerdem profitieren die Mitglieder von Asoguabo von Weihnachtsgeld, Weihnachtsgeschenken, und finanzieller Unterstützung in Ausnahmefällen wie schweren Krankheiten oder Todesfällen.

In den letzten Jahren wurde die Fairtrade-Prämie außerdem vermehrt in die Produktivitätssteigerung, Verbesserung der Qualität und die Stärkung der Organisation investiert. Kleinbauernfamilien können dem Preisdruck der großen Plantagen nur sehr schwer standhalten. Ohne den fairen Handel wäre die Lage aussichtslos. Die Fairtrade-Prämie ist daher eine Chance, in betriebliche Abläufe zu investieren und so im Welthandel wettbewerbsfähig zu bleiben.

 

Gemeinschaftsfarm Finca Vicente: davon profitieren die Arbeiterinnen und Arbeiter

Im August 2010 haben die Mitglieder der Kooperative die Gemeinschaftsfarm "Finca Vicente" gegründet, wofür unter anderem Gelder der Fairtrade-Prämie verwendet wurden. Die Gemeinschaftsfarm ist also in Besitz der Bäuerinnen und Bauern von Asoguabo. Auf 70ha Land werden Bio-Bananen angebaut, geerntet und verpackt. 42 Arbeiterinnen und Arbeiter sind auf dieser Bananenplantage beschäftigt, 26 weitere arbeiten an einem Tag/Woche auf der Finca. Sie profitieren vom Fairtrade-Standard für Beschäftigte auf Plantagen, verfügen über ein Prämienkomitee und bestimmen demokratisch über die Verwendung der Fairtrade-Prämie. Die Prämie wurde in den letzten Jahren vor allem in Bildung und gesundheitliche Versorgung der Arbeiterinnen und Arbeiter investiert. Die in der Generalversammlung der Kooperative gewählte Geschäftsführung bestimmt auch über den Geschäftsführer der Gemeinschaftsfarm.

 

Zurück