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Kenias Blumenarbeiterinnen leiden unter der Corona-Krise

Die Arbeiterinnen und Arbeiter der Blumenfarmen müssen vor dem Virus und seinen Folgen geschützt werden.

Viele Blumenfarmen haben ihre Mitarbeiter nach Hause geschickt. Sollte sich die Situation zuspitzen, könnten 59'000 Arbeiterinnen und Arbeiter ihre Jobs verlieren.

Blumen ernähren ganze Familien

Um die Grundversorgung der Bevölkerung sicherzustellen, hatten einige europäische Länder den Verkauf von Schnittblumen vor einigen Wochen untersagt oder stark eingeschränkt. Die Begründung: Blumen seien kein Produkt der Notwendigkeit, sondern Luxus. Das führte zu einem Zusammenbruch des europäischen Blumenhandels – die grossen Blumenauktionen in Holland verzeichneten einen Rückgang um 70-80 Prozent. Für die Arbeiterinnen in den Blumenfarmen hatte das harte Konsequenzen. Besonders fatal: In Kenia ernährt das Einkommen einer Blumenarbeiterin bis zu neun Personen.

Kenias Blumenfarmen spüren die Auswirkungen der Corona-Krise besonders heftig. Durch den nationalen Lockdown ist der Flugverkehr in dem ostafrikanischen Land fast vollkommen zum Erliegen gekommen – eine Katastrophe für den Blumenexport. Normalerweise werden die Blumen im Frachtraum grosser Passagiermaschinen mittransportiert. Mit dem Wegfall der Linienflüge gibt es kaum noch Transportmöglichkeiten. Frachtflugzeuge dürfen zwar weiterhin starten, allerdings sind die Kapazitäten sehr gering.

Wenn Absätze ausbleiben, droht vielen Farmen das Aus

Auch Fairtrade-zertifizierte Blumenfarmen sind von den aktuellen Auswirkungen betroffen. Viele Farmen können nur noch einen Bruchteil ihrer Waren exportieren. Gerade mal 33 Prozent der regulären Menge erreicht den Handel. Damit fallen rund zwei Drittel des Umsatzes weg. Die meisten Plantagen können den finanziellen Verlust maximal zwei weitere Monate auffangen – danach droht der Bankrott. Was die Blumenfarmen jetzt dringend brauchen, sind Absätze. Nur so können sie ihre Arbeiterinnen und Arbeiter weiterbezahlen.

Solidarität zeigen

Floristen in der Schweiz dürfen – unter Auflagen – seit heute wieder öffnen. Das ist ein Lichtblick für die Blumenarbeiter im Süden. Damit der Blumenhandel und die -Produktion wieder in Schwung kommen, sollten wir alle vermehrt fair gehandelte Blumen kaufen – egal ob im Blumenfachhandel, Dorfladen oder Supermarkt. Mit Fairtrade-Blumen können wir in unserem Umfeld Freude bereiten – und gegenüber den Blumenarbeiterinnen und -arbeitern Solidarität zeigen.