Kaffeegeschichten aus Guatemala

02.May

Flucht und Neuanfang


Flucht und Neuanfang

Marcos Leonel Villatoro Martinez ist ein Chrampfer und hat sich seine Existenz mit Optimismus und Ausdauer erarbeitet.

Während des <link https: de.wikipedia.org wiki external-link-new-window external link in new>Bürgerkrieges drangen am 6. August 1982 um 5 Uhr morgens Guerrilleros in die Finca ein, um die ganze Familie umzubringen. Einer meiner älteren Brüder wurde getötet, ein anderer schwer verletzt. Ein Schuss traf mich in die Schulter. Mit meiner Mutter und mit meiner Verlobten floh ich ins Dorf La Democracia, wo ich heute noch lebe. Mein erstes Kind, ein Sohn, kam zur Welt als ich 23 Jahren alt war. Ich bin ausserdem Vater von zwei Töchtern, die  heute verheiratet sind und nicht mehr zuhause wohnen.

Ich habe immer hart gearbeitet. Mit dem ersten verdienten Geld – es waren zu Beginn der 80er Jahre 2 Quetzales pro Tag – kaufte ich mein erstes Grundstück, 1 Cuerda für 700 Quetzales. Sogleich begann ich neben meiner Arbeit als Taglöhner, auf meinem eigenen Grundstück Kaffee anzubauen. Das bedeutete, dass ich um 4:30 Uhr zu meinem kleinen Grundstück ging, um es zu bewirtschaften. Im ersten Jahr erntete ich 1.5 Quintales Kaffee (ca. 70kg). Im zweiten Jahr konnte ich bereits 3 Quintales erwirtschaften. Jährlich steigerte ich den Ertrag. Mit den Einnahmen vergrösserte ich mein Grundstück sukzessive, bzw. kaufte weitere Plantagen. Alle 200 cuerdas, die ich heute mit meinem Sohn besitze, habe ich selbst erworben, denn aus Angst kehrte ich nie nach Ixquisis zurück und trat ein Erbe von 20 cuerdas nicht an.

Fedecocagua im <link https: www.youtube.com external-link-new-window external link in new>Video-Portrait (englisch)