Die Zucker-Kooperative Montillo in Paraguay

Die Zuckerkooperative Montillo liegt in der Region Arroyos y Esteros im Südwesten Paraguays und wurde 1995 gegründet. Über 500 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern haben sich mittlerweile der Kooperative angeschlossen. Das Leben der Menschen in der Region ist nicht leicht, denn Arroyos y Esteros liegt sehr abgelegen und die Farmen der Kleinbauernfamilien sind klein und wenig ertragreich.

Ort/Land
Arroyos y Esteros, Paraguay PY

FLO-ID
1479

Organisationsform
Kooperative

Fläche
139.3 ha

Produktion
2'280.4 t

Gründung
1995

Zertifizierung
1998

Bäuerinnen / Bauern
82


 

Aus Fairtrade-Prämie realisierte Projekte

Bildung und Soziales


  • Errichtung einer Werkstatt für die Mitglieder der Kooperative

Infrastruktur


  • Bau von Büro- und Versammlungsräumen und Toiletten
  • Errichtung eines Lagerhauses für die Trocknung und Lagerung der Rohrzuckerernte
  • Bau eines Krans

Finanzierung


  • Darlehensangebote für die Kooperativmiglieder
  • Bezahlung der Bio-Zertifizierungs-Kosten

 

"Seit wir bei Fairtrade sind, haben sich unsere Möglichkeiten verbessert. Dank Fairtrade können wir auch bei Preisverhandlungen mitbestimmen und auch unsere Infrastruktur hat sich stark verbessert."

Ernesto Valenzuela, Kleinproduzent, 42 Jahre

Zu den Zielen der Kleinbauernkooperative gehört es, den Anbau des Zuckerrohrs zu optimieren, technische Hilfen und Kleinkredite zur Verfügung zu stellen und seine Mitglieder dabei zu unterstützen, ihre Erträge besser zu vermarkten. So möchte die Kooperative das Leben und die Arbeitsbedingungen ihrer Mitglieder verbessern. Präsident der Kleinbauernkooperative ist der 55-jährige Salvador Delgadillo. Er lebt mit seiner Familie in Arroyos y Esteros und ist Vater von zehn Kindern im Alter von 16 bis 37 Jahren, die er alleine groß zieht, da seine Frau vor einigen Jahren verstorben ist.

 

Salvador besitzt etwa fünf Hektar Land. Auf zwei Hektar Land baut er Rohrzucker an, die restliche Ackerfläche hat er mit Mais, Maniok und Erdnüsse bepflanzt. "Wir sind stolz darauf, ein biologisch angebautes Produkt auf den Markt zu bringen und für unsere Arbeit anerkannt zu werden", sagt Salvador. Beim Anbau seines Rohrzuckers verwendet er weder Pflanzenschutzmittel noch Kunstdünger. Wie beim biologischen Anbau von Rohrzucker üblich, bleiben nach der Ernte die Pflanzenreste des Rohrzuckers auf dem Feld und werden nicht verbrannt, da das Verbrennen der Rohrzuckerpflanzen gesundheitsschädlichen Qualm verursacht. Das Verbrennen der Pflanzen tötet außerdem zahlreiche nützliche Insekten und Kleintiere. Nicht zuletzt dienen die übrig gebliebenen Pflanzenreste gleichzeitig auch als Bio-Dünger.

 

Fair geht’s besser

"Dank der Fairtrade-Prämie konnten wir schon mehrere Projekte verwirklichen, zum Beispiel den Bau von Gebäuden für unsere Genossenschaft mit Büro, einem Versammlungsraum und Toiletten", berichtet Salvador Delgadillo. Zudem wurde ein Lagerhaus gebaut, das der Trocknung und Lagerung der Rohrzuckerernte dient. Dieses Lagerhaus ermöglicht auch den gemeinsamen Ankauf und die Lagerung von Grundnahrungsmitteln wie Mehl, Reis und Salz, wodurch die Lebenshaltungskosten der Kleinbauernfamilien gesenkt werden konnten.

Von den Geldern aus der Fairtrade-Prämie wurde außerdem ein Kran angeschafft, der es den Kooperativenmitgliedern erleichtert, den Rohrzucker zu deponieren und zu lagern. Auch ein Funktelefon und -faxgerät wurde angeschafft, denn bislang mussten die Bäuerinnen und Bauern einen Fußweg von etwa einer Stunde auf sich nehmen, um das nächstgelegene öffentliche Telefon zu erreichen.

 

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