20 Jahre Fairtrade-Bananen

Gerechte Sache mit krummen Dingern

Wer Max Havelaar hört, denkt an Fairtrade-Bananen. Tatsächlich ist ihre Geschichte ein beispielloser Erfolg: Heute stammt mehr als jede zweite Banane in der Schweiz aus fairem Handel. Dies kommt direkt Arbeiterinnen und Arbeitern auf den Bananen-Plantagen zugute. Beileibe kein krummes Geschäft!

Das Produkt, welches die meisten Konsumentinnen und Konsumenten zuerst mit Fairtrade Max Havelaar in Verbindung bringen, wurde 1997 lanciert.

Über 100 Produzentenorganisationen in der tropischen und subtropischen Klimazone bauen Fairtrade-Bananen an. Die meisten zertifizierten Kleinbauernkooperativen und Plantagen befinden sich in Kolumbien, der Dominikanischen Republik und Peru.

Früchte der Arbeit:

Ein Grossteil der Beschäftigten im Bananenanbau arbeitet als Angestellte auf Plantagen. Dank Fairtrade profitieren die Arbeiterinnen und Arbeiter von höherer Jobsicherheit durch unbefristete Verträge, von geregelten Arbeitsbedingungen (wie Mutterschaftsurlaub und bezahlte Überzeit) und von Gesundheitsschutz. 

Gelebte Demokratie:

Versammlungsfreiheit und Gesamtarbeitsverträge sind auf vielen Plantagen verboten oder stark eingeschränkt. Fairtrade hingegen fordert, dass sich die Angestellten arbeitsrechtlich organisieren. Dies stärkt ihre Position gegenüber Plantagen-Besitzern und sie entscheiden eigenständig und demokratisch, wie die Fairtrade-Prämie verwendet wird.

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Sechs Bananen-Bauern berichten über ihre Arbeit.

Wir möchten euch hier drei Bananen-Bäuerinnen und drei Bananen-Bauern vorstellen.

Sechs Bananer@s im Portrait

Produktinfos Schweiz

  • Lancierung: 1997
  • Herkunft: Costa Rica, Dominikanische Republik, Ecuador, Kolumbien, Mexiko, Panama, Peru
  • Absatz (2016): 34'709 t - Absatzentwicklung Bananen
  • Marktanteil (2016): 54% (Detailhandel geschätzt)
  • Bioanteil: 58%
  • Qualitäten: Konventionelle und Bioqualität, Sorte Cavendish, Baby-Bananen (Diploides Genom), Gemüsebananen/Kochbananen
  • Seit 1997 wurden in der Schweiz rund 3 Milliarden Fairtrade-Bananen verkauft. Wenn man alle Bananenkartons (rund 27 Millionen) aneinander reiht, entspricht das der Distanz von der Schweiz nach Ecuador (10‘000 km Luftlinie), wo die ersten Bananen hergekommen sind und immer noch herkommen. Insgesamt wurden 27 Mio. US$ an Fairtrade-Prämien generiert.

Herausforderungen für die Bananenproduzenten

Der Preisdruck im Bananenhandel war und ist noch immer enorm. Dies bekommen insbesondere die Kleinbauernfamilien und Arbeiter zu spüren. Deshalb setzt sich Fairtrade seit 20 Jahren für bessere Bedingungen im Bananenanbau ein – sowohl bei Kleinbauernkooperativen als auch auf Plantagen.

Die Einkaufsmacht und der Preisdruck der europäischen und nordamerikanischen Supermärkte sind stark gewachsen und haben die Macht der fünf multinationalen Bananenkonzerne weitgehend abgelöst. Dennoch hat sich für die Produzenten wenig geändert: Die tiefen und schwankenden Marktpreise vermögen die Kosten einer besseren und nachhaltigen Produktion oft nicht zu decken.

Beschäftigte auf Bananenplantagen werden oft schlecht bezahlt und haben keine permanenten Arbeitsverträge. Dies bedeutet eine tiefe Jobsicherheit und auch soziale und medizinische Leistungen sind nicht gedeckt. Zudem werden Überzeit und Ferien oft nicht bezahlt.

Im Bananenanbau werden viele hochgefährliche Pestizide eingesetzt (klassifiziert durch WHO als 1a+1b). Diese haben ernsthafte Auswirkungen auf die Gesundheit der Beschäftigen und der Menschen, die in der nahen Umgebung der Plantagen leben. Auch die Natur leidet unter den Folgen –  Pestizidrückstände im Trinkwasser sind in vielen Anbaugebieten ein Problem.

Warum Fairtrade-Bananen den Unterschied machen

Der Fairtrade-Mindestpreis ist ein Sicherheitsnetz für die Produzenten, das sie vor Preiseinbrüchen schützt und einen nachhaltigen Anbau ermöglicht. Dies führt zu einer besseren Einkommenssituation und mehr finanzieller Stabilität.

Die Anforderungen bezüglich Arbeitsbedingungen sowie Versammlungs- und Gewerkschaftsfreiheit sind umfassend und streng. Dazu gehören permanente Arbeitsverträge, bezahlte Überzeit und Ferien sowie verbesserter Gesundheitsschutz durch Schutzkleidung.

Dank Organisation und Zusammenschluss in demokratisch organisierten Kooperativen und Arbeitergremien auf Plantagen übernehmen Kleinbauern und Arbeiterinnen mehr Verantwortung und können ihre Zukunft selbstbestimmter gestalten.

Zusätzlich zum Verkaufspreis erhalten die zertifizierten Betriebe eine Fairtrade-Prämie (rund 5.5 Rappen pro Kilogramm). Dies ermöglicht Kleinbauernkooperativen nebst Investitionen in Produktivität und Qualität, Entwicklungsprojekte, wie den Bau von Schulen, Investitionen in Wasserprojekte oder medizinische Versorgung. Bei Plantagenarbeitern stehen Entwicklungsprojekte für die Dorfgemeinschaften sowie die Verbesserung der Situation der Arbeiter selbst im Zentrum. Dazu gehört auch dass in einigen Fällen ein Teil der Prämie für bessere Löhne eingesetzt wird.

Bei Fairtrade gilt seit langem ein konsequentes Verbot der gefährlichsten Pestizide. Es gibt ausserdem Anforderungen an das Abfallmanagement und den Schutz natürlicher Ressourcen mit beispielsweise Pufferzonen um die Plantagen. Darüber hinaus wird der biologische Anbau mit einer zusätzlichen Bioprämie gefördert.

Fairtrade-Bananen in Zahlen

Zahlen zu Fairtrade-Bananen aus dem Monitoringbericht von Fairtrade International, siebte Ausgabe 2015.

Blick ins Fotoalbum: 20 Jahre Fairtrade-Bananen